Willy Vlautin

Ein feiner Typ

Roman
Cover: Ein feiner Typ
Berlin Verlag, Berlin 2019
ISBN 9783827013781
Gebunden, 336 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Nikolaus Hansen. Eigentlich ist er zu alt und sein Rücken macht ihm zu schaffen, aber Mr Reese geht in seinem einfachen Leben in den Bergen von Nevada ganz auf. Deshalb will er seine Farm eigentlich Horace übergeben. Der ist wie ein Sohn für ihn und sein bester Mann auf der Ranch. Aber obwohl auch Horace die Tiere und die Arbeit mit ihnen eigentlich liebt - es drängt ihn in die Stadt. Der Hütejunge muss sich und der Welt unbedingt beweisen, dass er mehr ist als das "Halbblut", von dem die eigene Mutter nichts wissen wollte. Auch wenn er ahnt, dass es Mr Reese das Herz bricht, geht Horace nach Tucson, Arizona, um sich dort als Preisboxer ganz neu zu erfinden. Doch als Mr Reese zu lange nichts von dem Jungen hört, sorgt er sich und fährt los, um ihn zu suchen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 22.06.2019

Rezensent Andrian Kreye hält "Ein feiner Typ" für den besten unter den bisher fünf Romanen von Willy Vlautin, wobei er die ersten vier auch schon mochte. Im neuen Buch erzähle er wieder vom Südwesten der USA, diesmal die Geschichte eines jungen mittellosen Boxers mit Paiute-Wurzeln, der als Kind von seiner Mutter bei seiner verwahrlosten Großmutter zurückgelassen wurde, so der Kritiker. Neben ihm besiedeln auch viele andere trostlose Bewohner des Südwestens diesen Roman, der damit "die Tristesse der amerikanischen Provinz" laut Kreye ideal einfängt. So erscheint der Roman dem bewundernden Kritiker zuletzt als ebenso zeitlos wie ein Springsteen-Song.
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 09.05.2019

Ein "herzergreifendes Versagerporträt" hat Rezensentin Gabriele von Arnim mit diesem Roman um einen jungen Mann gelesen, der unbedingt Boxer werden möchte, obwohl er nicht das Herz dafür hat. Während er nach anfänglichen Erfolgen in der Gosse landet, sucht ein besorgter alter Farmer nach ihm, bei dem er früher gearbeitet hat. Doch scheint er an dem Niedergang des Jungen nichts mehr ändern zu können. Für Arnim ist dieser Roman noch "desillusionierter" als die Vorgänger des Autors, dem sie allerdings bescheinigt, äußerst realistisch über ein Milieu schreiben zu können, aus dem er selbst komme.