In einem
Artikel des Magazins stellt George Packer fest, dass sich die Amerikaner nicht mehr auf
gemeinsame Werte und Geschichte berufen mögen. Stattdessen hat das Versagen der Mittelklassendemokratie der Nachkriegsjahre laut Packer vier maßgebliche neue Narrative hervorgebracht, die sich aber nicht ohne Weiteres vereinen lassen: "Sie reagieren auf reale Probleme. Jedes von ihnen bietet einen Wert an, der den anderen fehlt und umgekehrt. '
Free America' feiert die unumschränkte Kraft des Individuums. '
Smart America' respektiert Intelligenz und möchte Veränderung. '
Real America' engagiert sich für einen Ort und verfügt über einen Sinn für Beschränkungen. '
Just America' fordert die Konfrontation mit dem, was die anderen zu vermeiden suchen. Die vier gründen in einer einzigen Gesellschaft, und sogar in einer so polarisierten wie der unseren formen, absorbieren und überschneiden sie ineinander. Doch zugleich neigen sie dazu, uns zu trennen und gegeneinander auszuspielen. Diese Spaltungen verkleinern jedes der Narrative in eine beschränkte und immer extremere Version seiner selbst. Alle vier Narrative sind außerdem von einem
Statuswettbewerb angetrieben, der Angst und Ressentiments fördert und Gewinner und Verlierer hat. In 'Free America' sind die Macher die Gewinner und die Nehmer sind die Verlierer, die den Rest mit in die erstickende Abhängigkeit des Staates zwingen wollen. In 'Smart America' sind die ausgewiesenen Meritokraten die Gewinner, die Verlierer sind die schlecht Ausgebildeten, die sich gegen den Fortschritt stellen. In 'Real America' sind die hart arbeitenden Leute des weißen, christlichen Herzlandes die Gewinner, und eine verräterische Elite und andere, die das Land bedrohen, zählen zu den Verlierern. In 'Just America' sind die Gewinner die marginalisierten, die Verlierer die dominanten Gruppen, die die Macht nicht abgeben wollen. Ich möchte ungern in einer dieser Welten leben."
In einem weiteren
Beitrag zeichnet Kaitlyn Tiffany die
Firmengeschichte von Kodak nach: "Das Geschäftsmodell war einfach: Verteile zigmillionenfach billige Kameras, mitunter waren sie sogar gratis, und erschaffe eine lebenslange Kundschaft für das viel lukrativere Produkt des Films. Der Reichtum machte Kodak ehrgeizig. Man schuf das Filmformat für Hollywood, die Super-8-Technologie für den Homemovie-Markt, das System, um den Mond zu kartografieren, und Spionagekameras … '
Beweise es mit Kodak', 'Urlaub ohne Kodak ist vergeudeter Urlaub', 'Lass Kodak die Geschichte erzählen', gingen die Werbeslogans. 'Kodaking' wurde zum Verb, so wie 'Instagramming'."
Außerdem: Timothy McLaughlin und Rachel Cheung
schreiben einen Nachruf auf das Tabloid
Apple Daily, "aufrührerisch und sensationslüstern, feurig und unverschämt prodemokratisch", mit dessen Schließung durch die chinesischen Behörden die
Pressefreiheit in Hongkong zu Ende geht. Und anlässlich von
Laura Fairries Filmdoku "Lady Boss: The
Jackie Collins Story"
feiert Sophie Gilbert die britische Bestsellerautorin, die
Frauen mit ihren Romanen wieder und wieder versichert hat, dass "ihre Lust und ihre Autonomie" so wichtig ist wie von jedem anderen.