Mehr oder weniger flüchtig geisterte in den letzten Wochen die Meldung durch die desinteressierten deutschen Medien, dass
Tschechien russische Diplomaten auswies, weil es im Jahr 2014 eine Explosion in einem
Munitionslager gab (Russland erwiderte seinerseits mit Ausweisungen). Den Hintergrund
erzählt mal wieder das Recherchemagazin
Bellingcat. Die in einem Nato-Staat in die Luft gejagte Munition war
für die Ukraine bestimmt und mit ihr einher gingen Giftanschläge nach bekanntem Muster auf bulgarische Waffenfabrikanten: "Die von
Bellingcat analysierten Daten stützen die Hypothese, dass die Explosionen 2014 in Tschechien Teil einer
längerfristigen GRU-Operation waren, die darauf abzielte, die Fähigkeiten der Ukraine zur Beschaffung von Waffen und Munition zu stören, die für die Verteidigung gegen russische Truppen und von Russland unterstützte Kämpfer im Krieg in der Ostukraine entscheidend waren. Die Operation scheint
kurz nach dem Juli 2014 eingeleitet worden zu sein, als Russland die verschiedenen von Russland unterstützten militanten Gruppen in der Donbass-Region in der Ostukraine unter die militärische Aufsicht des Geheimdienstes GRU stellten. Die Mission, die offenbar von der Untereinheit 'Subversion und Sabotage' der
GRU-Einheit 29155 geleitet wurde, umfasste mehrere zusammenhängende Operationen, darunter die Explosionen in den Depots von Vrbetice, das Attentat auf den Waffenhändler Emilian Gebrev und - mit zunehmender Wahrscheinlichkeit - mindestens eine der drei Explosionen in Munitionsdepots in Bulgarien Anfang bis Mitte 2015."