Darcy Flynn, ein Mitarbeiter der amerikanischen
Börsenaufsichtsbehörde SEC, hat als Whistleblower vor dem Kongress ausgesagt, dass die Behörde seit 1993 tausende von Untersuchungsberichten über möglicherweise kriminelle Banker
vernichtet hat,
berichtet Matt Taibbi in einer langen Reportage im
Rolling Stone. Das ist skandalös, aber dann auch wieder nicht sehr überraschend: "Selbst ein oberflächlicher Blick auf die Liste der Direktoren der Vollstreckungsabteilung macht klar, dass die
Top-Polizisten der SEC am Ende fast immer in
Jobs bei den Banken landen, die sie überwachen sollten. [...] Wenn man sich durch die Liste der toten und begrabenen Fälle liest, die Flynn dem Kongress vorgelegt hat, ist das, als sehe man durch eine Infrarotkamera auf das
Spukhaus der Finanzkrise, durch das die Geister der niedergeschlagenen Anklagen huschen. Hier ein kurzer Auszug aus der Liste:
Goldman Sachs: MLA-01909, OPENED/CLOSED 6/99 - 4/00, Issue Market Manipulation
Deutsche Bank: MHO-09356, OPENED/CLOSED 11/01 - 7/02, Issue Insider Trading
Deutsche Bank: MHO-09432, OPENED/CLOSED 2/02 - 8/02, Issue Market Manipulation
Lehman Brothers: MNY-07013, OPENED/CLOSED 3/02 - 7/02, Issue Financial Fraud
Goldman Sachs: MNY-08198, OPENED/CLOSED 11/09 - 12/09, Issue Insider Trading."