Kriegsverbrechen in Europa und im Nahen Osten im 20. Jahrhundert

Cover: Kriegsverbrechen in Europa und im Nahen Osten im 20. Jahrhundert
E. S. Mittler und Sohn Verlag, Hamburg 2002
ISBN 9783813207026
Gebunden, 380 Seiten, 49,90 EUR

Klappentext

Mit einem Kommentar zum Kriegsvölkerrecht von Armin Steinkamm. Herausgegeben von Franz W. Seidler und Alfred M. de Zayas. Lidice, Katyn, Montecassino, Dresden - sie alle stehen für Kriegsverbrechen im 20. Jahrhundert. In diesem Band werden von 50 Experten in 140 chronologisch geordneten Beiträgen Kriegsverbrechen des 20. Jahrhunderts in Europa und im Nahen Osten dokumentiert. Es wird deutlich, daß auf allen Seiten und an allen Fronten das Kriegsvölkerrecht mit Füßen getreten wurde. Das war in den Weltkriegen nicht anders als in den Entkolonialisierungskriegen und beim Zerfall Jugoslawiens in den neunziger Jahren. Zu den bekannten Stichworten des Zweiten Weltkriegs gehören auf deutscher Seite Coventry, Babiy Yar, Lidice, Oradour, Malmedy, auf sowjetischer Seite Broniki, Feodosia, Grischino, Katyn, Nemmersdorf, auf westalliierter Seite Mers-el-Kebir, Torbay, Montecassino, Annecy und Dresden.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.02.2003

Sehr unzufrieden äußert sich Christian Hartmann über diesen Sammelband zum Thema Kriegsverbrechen im 20. Jahrhundert, gerade weil Hartmann das Thema für ausgesprochen wichtig erachtet. Doch haben die Herausgeber seines Erachtens eine völlig willkürliche Auswahl und Gewichtung vorgenommen. Wichtige Unterschiede würden eingeebnet, was Hartmann für heikel hält, da sich solche Dinge erfahrungsgemäß "propagandistisch" gut ausschlachten ließen. Warum muss ein solches Buch über Europa und den Nahen Osten mit einem Artikel über die Konzentrationslager im Burenkrieg eröffnet werden, fragt er. Warum würden israelische Völkerrechtsverletzungen dargestellt, nicht aber der palästinensische Terror erörtert? Warum wird der Partisanenkrieg in der Sowjetunion nur kurz abgehandelt, während die Kriegsverbrechen der Alliierten minutiös aufgelistet werden. Nur ein Teil der Beiträge ist Hartmann zufolge wissenschaftlich fundiert, andere verdienen seines Erachtens nicht mal dieses Etikett. So der namentlich nicht genannte Autor, der die Zahl der in deutscher Haft umgekommenen russischen Kriegsgefangenen bezweifelt, aber keine eigenen Zahlen nennt. Schlicht unseriös. Aus der Vergangenheit lässt sich viel lernen, schließt der Rezensent, aber nur solange Wissen, Umsicht und Objektivität walten würden.
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