Caspar Tobias Zollikofer

Pomologische Studien des frühen 19. Jahrhunderts

Cover: Pomologische Studien des frühen 19. Jahrhunderts
Fructus Verlag, Wädenswil 2005
ISBN 9783952304709
Gebunden, 385 Seiten, 55,00 EUR

Klappentext

Bezug nur über den Verlag. Herausgegeben von Simon Egger und Urs Müller, mit einem Nachwort von Barbara Fatzer. Seit Ende des 18. Jahrhunderts nahm das wissenschaftliche und wirtschaftliche Interesse am Obstbau stark zu. Der damit verbundene Aufschwung des Obstanbaus und die immer unüberschaubarere Sortenvielfalt beschäftigten nicht nur Bauern und Hofgärtner, sie weckten auch das Interesse wissenschaftlich gebildeter Zeitgenossen. Deshalb kamen in Europa immer genauere wissenschaftliche Beschreibungen der Obstsorten heraus. Darin wurde versucht, vor allem Äpfel und Birnen systematisch zu erfassen und zu klassifizieren. Der bedeutende deutsche Pomologe August F. A. Diel (1756-1839) etwa beschreibt in einem 21-bändigen Werk, das zwischen 1799 und 1832 entstand, über tausend Obstsorten. Auf seine Klassifizierung bezieht sich Caspar Tobias Zollikofer bei seinen Sortenstudien und übernimmt auch die Methodik der Sortenbeschreibung von Diel.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 15.12.2005

Ursula Pia Jauch begeistert sich für die "gediegene Hinterlassenschaft" des Politiker, Arztes und Naturforschers Caspar Tobias Zollikofer, der 1774 geboren, noch zur Garde der dilettierenden Universalisten gehörte. Das von einem Dachboden gerettete Werk über Äpfel sei nun erstmals als kommentiertes Faksimile veröffentlicht worden, das eine "wissenschaftliche Sorteneinteilung" und einen Abbildungsteil enthalte. Zollikofer sei ein "ungemein begnadeter Zeichner" gewesen, dessen späte Leidenschaft, die Pomologie, weniger der Klassifizierung als der akribischen Darstellung von Äpfeln, Birnen und Trauben gegolten habe. Die Rezensentin führt am Beispiel des "Wahren gelben Winterstettiners" vor, wie sich aus dem Zusammenspiel von Sortenbeschreibung und aquarellierter Frucht ein Leseerlebnis mit einem kulinarischen Augenschmaus verbinde. Die "etwas raulichte Schaale" und das "Gelblichtgrün" des Stettiners habe Zollikofer in seinen Varianten so plastisch dargestellt, dass sich die Rezensentin ganz verzaubert vorkommt.