Hannah Arendt

Wie ich einmal ohne Dich leben soll, mag ich mir nicht vorstellen

Briefwechsel mit den Freundinnen Charlotte Beradt, Rose Feitelson, Hilde Fränkel, Anne Weil und Helen Wolff
Cover: Wie ich einmal ohne Dich leben soll, mag ich mir nicht vorstellen
Piper Verlag, München 2017
ISBN 9783492058582
Gebunden, 688 Seiten, 38,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von  Ursula Ludz und Ingeborg Nordmann. Freundschaft, so Arendt in ihrem Denktagebuch,gehört zu den "tätigen Modi des Lebendigseins", und Briefe sind deren herausragende Zeugnisse. Dieser Band versammelt weitgehend unveröffentlichte Briefwechsel der politischen Philosophin mit ihren langjährigen Freundinnen Charlotte Beradt, Rose Feitelson, Hilde Fränkel, Anne Weil-Mendelsohn und Helen Wolff. Neben den gemeinsamen Projekten prägte die Freundschaften auch, dass alle Frauen die Wirklichkeiten von Emigration und Immigration kannten. Die Briefwechsel führen mitten hinein in Arendts Gedanken- und Arbeitswelt, sie erzählen Privates und Alltägliches aus fünf sehr unterschiedlichen, intensiv gelebten Freundschaften.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.06.2018

Historisch erhellend, unterhaltsam, geistreich und berührend durch ihre Menschlichkeit findet Tatjana Noemi Tömmel die Briefe in dem von Ursula Ludz und Ingeborg Nordmann edierten Band. Herausragend aus der Menge der Briefeditionen mit Arendt erscheint ihr die Auswahl, da die Philosophin hier mit Freundinnen (Anne Weil, Helen Wolff, Charlotte Beradt, Rose Feitelson, Hilde Fränkel) korrespondiert, die allesamt nicht im Licht der Öffentlichkeit standen. Weniger abstrakte Reflexion, dafür konkrete Freundschaft, meint Tömmel. Politisches Geschehen, die Exilerfahrung der Schreiberinnen, Stimmungen, Befinden und Fragen der persönlichen Identität stehen laut Rezensentin im Vordergrund. Dass es dabei nie zu Sentimentalitäten kommt, dafür häufig zum Witz, macht die Lektüre für Tömmel so angenehm. Die Ausgabe findet sie zudem vorbildlich ediert. Die dargelegten Bezüge auf Personen und Ereignisse erschließen der Rezensentin den Kontext der Briefe. Das Fehlen von Arendts Briefen im Fall von Beradt, Weil und Feitelson hält Tömmel für einen Wermutstropfen der Edition.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 06.03.2018

Dieser Briefband vermag Erstaunliches, verspricht Rezensent Thomas Meyer: Zum einen erweitert er den Blick auf die komplexe Persönlichkeit Hannah Arendts um weitere Facetten, darüber hinaus veranschaulicht er eine Vielzahl der Dimensionen von Freundschaft - inklusive ihrer Grenzen, erklärt der Kritiker. In der Korrespondenz, die Arendt Jahrzehnte lang mit ihren Freundinnen Charlotte Beradt, Rose Feitelson, Hilde Fränkel, Anne Weil und Helen Wolff führte, lernt Meyer nicht nur fünf ganz unterschiedliche faszinierende Frauen kennen, sondern erfährt auch, wie eng Arendt in das Netz ihrer Freundschaften verwoben war und wie stark die Frauen Arendts Arbeiten teilweise prägten.
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