Klaus Gensicke

Der Mufti von Jerusalem und die Nationalsozialisten

Eine politische Biografie Amin el-Husseinis
Cover: Der Mufti von Jerusalem und die Nationalsozialisten
Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2008
ISBN 9783534208081
Gebunden, 247 Seiten, 49,90 EUR

Klappentext

Mit einem Vorwort von Matthias Küntzel. Amin el-Husseini (ca. 1895-1974), der Mufti von Jerusalem, war die höchste religiöse wie auch politische Autorität der Palästinenser. In den 30er und 40er Jahren kollaborierte er offen mit den Nationalsozialisten, 1941-1945 lebte er in Berlin. Sein nationaler Extremismus, sein offener Antisemitismus und sein Bündnis mit dem Faschismus diskreditiert die Sache der Palästinenser bis heute. Wer aber war Amin el-Husseini, der aus einer der führenden palästinensischen Familien stammte? Was führte ihn der Herrenmenschen-Ideologie der Nationalsozialisten entgegen? Und welche Pläne hatte diese mit dem ungewöhnlichen Verbündeten? Klaus Gensicke zeichnet die Biographie dieses radikalen Politikers nach. Er schildert die Vorgeschichte bis zu seiner Wahl zum Mufti, seine verhängnisvolle Anbiederung an den italienischen Faschismus und den Nationalsozialismus und seine Versuche, nach dem Dritten Reich politisch wieder Fuß zu fassen. Es ist die Biografie einer schillernden Figur, die für den israelisch-palästinesischen Konflikt bis heute bedeutsam ist.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 02.06.2008

Nicht hundertprozentig überzeugt ist Wolfgang G. Schwanitz von Klaus Gensickes Buch über die Kollaboration der Palästinenser mit den Nazis. Im Mittelpunkt sieht er den antisemitischen Großmufti von Jerusalem, Amin el-Husseini, der während des Zweiten Weltkrieg Hitlers Gast in Berlin war. Gensickes Bild el-Husseinis scheint ihm wesentlich zutreffender als das, das Rene Wildangel in seinem Buch "Zwischen Achse und Mandatsmacht. Palästina und der Nationalsozialismus" zeichnet. Dennoch findet Schwanitz auch bei Gensicke Punkte, mit denen er nicht zufrieden ist. So hält er ihm vor, immer wieder in Schwarzweißmalerei zu verfallen, die neuere Forschungsliteratur nicht zu kennen und zahlreiche bedeutende Details zu ignorieren.
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