Else Lasker-Schüler

Else Lasker-Schüler: Werke und Briefe

Kritische Ausgabe Band 11: Briefe 1941-1945, Nachträge
Cover: Else Lasker-Schüler: Werke und Briefe
Jüdischer Verlag, Berlin 2010
ISBN 9783633542420
Gebunden, 912 Seiten, 124,00 EUR

Klappentext

Im Auftrag der Franz Rosenzweig-Zentrums der Hebräischen Univiversität Jerusalem, der Bergischen Universität Wuppertal und des Deutschen Literaturarchivs Marbach am Neckar herausgegeben von Norbert Oellers, Heinz Rölleke und Itta Shedletzky. In insgesamt sechs Bänden werden in der Kritischen Ausgabe zum ersten Mal sämtliche überlieferten Briefe Else Lasker-Schülers vollständig und mit Anmerkungen versehen veröffentlicht. Sie dokumentieren den Lebensweg der jüdischen Dichterin vom Kaiserreich über die Weimarer Republik bis in ihre Zürcher und Jerusalemer Exiljahre und geben neuen Einblick in ihr Leben und Werk. Der vorliegende sechste Band enthält über 680 Briefe aus den Jahren 1941 bis 1945, die zum großen Teil erstmals publiziert werden. Adressaten sind u. a. Samuel Josef Agnon, Schalom Ben-Chorin, Martin Buber, Friedrich Sally und Sina Grosshut, Werner Kraft, Ernst Simon, Kurt Wilhelm.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 06.11.2010

Bewegt, beeindruckt und fasziniert hat Manfred Koch diesen Briefband gelesen, der seinen Informationen zufolge Korrespondenzen aus den letzten, im Exil verbrachten Lebensjahren dieser bedeutenden deutschen Dichterin enthält. Die Adressaten seien in der Hauptzahl Freunde, die ihr halfen, sich über Wasser zuhalten, die Briefe "Schmerzlitaneien" einer Exilierten, die dauernd bedrückende Bilder gebären, wie der Kritiker schreibt. Immer wieder aber kann er auch Else Lasker-Schülers nie versiegende Lust am Fabulieren und an Wortspielen entdecken, was ihm immer wieder zu Lektüreglückserlebnissen führt. Am schönsten findet er die Korrespondenz zwischen Else Lasker-Schüler und dem Kulturphilosophen Ernst Simon, der ihre letzte Liebe gewesen sei. Nicht nur, dass ihn das ungeheure Taktgefühl bewegt, mit welchem der dreißig Jahre jüngere Mann die Gefühle der Dichterin zugleich würdigte und in ihre Schranken gewiesen habe. Auch staunt er, dass die deutsche Literatur dieser "Amour fou einer blutjungen Greisin" Glanzstücke ihrer Liebespoesie verdankt.