Joachim Whaley

Das Heilige Römische Reich deutscher Nation

Band 1: 1493-1648, Band 2: 1648-1806
Cover: Das Heilige Römische Reich deutscher Nation
Philipp von Zabern Verlag, Darmstadt 2014
ISBN 9783805348256
Gebunden, 1672 Seiten, 129,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Michael Haupt und Michael Sailer. Mit einem Vorwort von Axel Gotthard. In bester angelsächsischer Tradition schreibt Joachim Whaley nicht eine Reichsgeschichte, sondern vielmehr eine monumentale Gesamtdarstellung der Zeit zwischen Mittelalter und Napoleon unter Beachtung des institutionellen Rahmens der deutschen Staaten des Alten Reiches. Es ist ein ausführlicher, thematisch weit und umfassend angelegter Durchgang durch 300 Jahre deutscher Geschichte, der die Geistes- und Religionsgeschichte ebenso berücksichtigt wie die Kleine Eiszeit, die Hexenverfolgungen, Reformation oder Probleme und Innovationen bei der Regierung und Verwaltung der einzelnen Reichsterritorien oder das Staatsrecht des Alten Reiches. Die Frühe Neuzeit ist für Whaley keinesfalls eine Periode des Niedergangs. Vielmehr zeigt er eindrucksvoll die ganze Geschmeidigkeit der Konstruktion des Reiches und seine große Geschichte.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.12.2014

Für deutsche Leser handelt es sich um ein Buch aus zweiter Hand, einen Rückschritt hinter den aktuellen Stand der Erkenntnis, findet die hier rezensierende Historikerin Barbara Stollberg-Rilinger. Dabei hat die Rezensentin durchaus Respekt für Joachim Whaleys Versuch, ein derart komplexes Gebilde, wie das Heilige Römische Reich und seine Ausprägungen und Entwicklungen dem englischsprachigen Publikum nahezubringen. Was ihr zunächst als Gelegenheit erscheint, deutsche Geschichte aus einer externen Perspektive zu betrachten, enttäuscht die Rezensentin jedoch recht bald. Einerseits, da die deutsche Geschichtswissenschaft einfach weiter ist, wie Stollberg-Rilinger weiß, andererseits, da der Autor mit den von ihm vorgeschlagenen Leitfragen scheinbar offene Türen einrennt. Auch wenn die Rezensentin die Bewältigung der schieren Stoffmenge beeindruckt - Whaleys teleogische Dramaturgie überzeugt sie nicht. Mit den Kategorien Fortschritt, Reform und Einheit komme man dem heterogenen Gebilde des Reiches nicht bei, meint sie.
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