Jörg Ernesti

Benedikt XV.

Papst zwischen den Fronten
Cover: Benedikt XV.
Herder Verlag, Freiburg im Breisgau 2016
ISBN 9783451310157
Gebunden, 336 Seiten, 34,99 EUR

Klappentext

Bei vorliegenden Werk handelt es sich nicht um eine Biographie im klassischen Sinn, sondern um eine Würdigung verschiedener Aspekte des Pontifikats Benedikts XV. (1914-1922). Es geht nicht um Lebensbeschreibung als Selbstzweck, sondern darum, den Beitrag dieser Persönlichkeit zur Kirchen- und Theologiegeschichte in den Blick zu nehmen. Hat der Mann aus Genua, der nur gut sieben Jahre auf dem Stuhl Petri saß, bleibende Spuren in seiner Kirche hinterlassen?  Er wird nicht wie viele seiner Vorgänger und Nachfolger als selig oder heilig verehrt. Dennoch wird man ihm weder persönliche Integrität noch historische Größe absprechen können. Wie die Ausführungen dieses Buches zeigen, wurde durch sein Wirken während des Ersten Weltkriegs und in den unmittelbaren Nachkriegsjahren die moderne Außenpolitik des Heiligen Stuhls geprägt und bis in unsere Tage bestimmt: Konsequente Neutralitätspolitik ermöglicht sowohl humanitäre Aktivitäten wie eine gezielte Friedensvermittlung.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.07.2016

Bernhard Lang ist dankbar, dass der Kirchenhistoriker Jörg Ernesti dem unauffälligen, bisher zu wenig gewürdigten Papst Benedikt XV. eine umfangreiche Lebensgeschichte widmet. Der Kritiker liest hier neben Stationen aus dem Werdegang des als Giacomo Della Chiesa geborenen Genueser Adligen vor allem von dessen Verdiensten im Ersten Weltkrieg: Auch wenn Benedikt XV. trotz größter diplomatischer Bemühungen an dem Versuch, einen schnellen Frieden zu vermitteln, scheiterte, wird insbesondere sein humanitärer Einsatz für Flüchtlinge und Verletzte in der Türkei gewürdigt, informiert der Rezensent. Darüber hinaus erfährt Lang bei Ernesti, dass das Versäumnis des Papstes, die katholische Kirche rechtzeitig für die Ökumene zu öffnen, bis heute nachwirkt. Hier hätte sich der Rezensent allerdings etwas mehr Kritik vom Autor gewünscht.
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