Terry Eagleton

Hoffnungsvoll, aber nicht optimistisch

Cover: Hoffnungsvoll, aber nicht optimistisch
Ullstein Verlag, Berlin 2016
ISBN 9783550081279
Gebunden, 256 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Hainer Kober. Hoffnung ist mehr als bloßer Optimismus oder Wunschdenken. Sie steht für ein philosophisches Konzept. Terry Eagleton bringt den Begriff zurück in den Diskurs - leidenschaftlich und brillant. Zu erwarten, eine schlechte Situation würde sich ins Gute verkehren, ist schlicht irrational. Nach drei Tagen Dauerregen kann man nicht davon ausgehen, dass am vierten Tag die Sonne scheint, hoffen kann man es sehr wohl. Denn bloßer Optimismus ist banal, Hoffnung dagegen erfordert Reflexion und klares, rationales Denken. Und hält immer auch die Möglichkeit des Scheiterns bereit. Hoffnung ist tragisch und zugleich eine permanente Revolution gegen Selbstzufriedenheit und Verzweiflung. Klug, geistreich und virtuos widmet sich Terry Eagleton dem Konzept Hoffnung.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.11.2016

So richtig hoffnungsfroh will Rezensent Gerd Schrader nicht werden mit Terry Eagletons Untersuchung. Was der englische Literaturwissenschaftler mit ausgeprägtem Hang zu christlichen Tugenden über den Begriff der Hoffnung zu sagen hat, findet Schrader gelehrt, aber auch manchmal ermüdend abschweifend. Eagletons Exkurse führen den Rezensenten durch die Philosophie, Literatur und Theologie, von Aristoteles bis zu Kafka und Brecht und speziell Bloch, an dem sich der Autor polemisch abarbeitet. Pointiert und auch witzig findet Schrader das Buch, doch allzu dunkel, wenn es um die wahre Natur der Hoffnung geht.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 27.09.2016

Terry Eagletons Einlassungen zur Hoffnung lassen Uwe Justus Wenzel zufolge die gute alte Scharfzüngigkeit des Autors nicht vermissen. Hier jedoch experimentell schweifend, kommt Eagleton nicht recht dazu, sich zu entscheiden zwischen Optimismus und Pessimismus, meint Wenzel auch. Den Optimismus attackiert er sogar mit Lust und mit Sarkasmus, meint er. Eagletons Interesse gelte dabei den Toten, den Opfern der Fortschrittsgeschichte. Und hier sei der Autor gern Marxist. Aber auch Benjamins politisch-theologischem Denken könne Eagleton etwas abgewinnen und hoffe auf eine Geschichte, die die Toten nicht vergesse. Dass der Autor am Ende den Zufall zum Grund der Hoffnung erhebt, offenbart laut Wenzel die interessante Unschlüssigkeit des ganzen Buches.