9punkt - Die Debattenrundschau
Es ist auch viel Kluges und Anregendes dabei
Rundblick durch die Feuilletondebatten. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.
Politik
George Soros hat in Davos China als den schlimmsten Feind der Demokratien attackiert, berichtet Larry Elliott, der ausführlich aus Soros' Rede zitiert, für den Guardian aus Davos. Nicht sei gefährlicher als Künstliche Intelligenz und neue Überwachungstechnik in der Hand diktatorischer Regimes: "Auf diesen Daten basierend werden die Menschen nach der Frage sortiert, ob sie eine Gefahr für den Einparteienstaat darstellen." Auch Donald Trump habe Soros erneut kritisiert, unter anderem, weil die USA Handelskriege gegen die ganze Welt führten, statt sich auf China zu fokussieren. "Statt Firmen wie ZTE und Huawei davonkommen zu lassen, sollten sie sie angreifen. Wenn diese Firmen den 5G-Markt dominieren, würden sie für den ganzen Rest der Welt ein untragbares Sicherheitsrisiko darstellen."
Religion
Medien
Außerdem: Ann Marie Lipinski bespricht für die New York Times das neue Buch des ehemaligen Guardian-Chefredakteurs Alan Rusbridger, der in "Breaking News - The Remaking of Journalism and Why It Matters Now" auf zwanzig Jahre Medienwandel und Zeitungskrise zurückblickt.
Internet
Geschichte
Kulturpolitik
Überwachung
Europa
Timothy Garton Ash legt ebenfalls im Guardian dar, vor welch einer schwierigen Lage die Remainer stehen - vor allem aber an die Adresse der Briten, wie schwierig die Lage für die EU ist: Die Briten bräuchten eigentlich ein weiteres Jahr für eine vernünftiige Abstimmung zum Brexit, so Ash, dieses Jahr würde der EU aber wegen der bevorstehenden Europawahlen größte Probleme bereiten. Ash will, dass die Briten "Europäisch sprechen lernen": "Selbst aus proeuropäischen britischen Mündern klingt der Satz 'remain and reform' allzu leicht nach 'ihr müsst euch reformieren, damit wir bleiben können'. Unser Lied sollte umgekehrt lauten: 'wir müssen bleiben, so dass wir die EU gemeinsam reformieren können, um ihr Überleben und ihren Wohlstand zu sichern.' Diese Melodie hätte zumindest eine Chance auf offene Ohren u stoßen."