Klappentext
Aus dem Spanischen von Svenja Becker. Hass verjagt Camila von zu Hause. Sie geht in die Stadt, auf der Suche nach einem Ort, an dem sie feiern kann, was sie ist: trans. Sie trifft ihresgleichen, wird Teil einer Wahlfamilie aus Prostituierten und Marginalisierten. Und gemeinsam feiern sie: die Liebe, den Rausch, im Widerstand gegen eine Gesellschaft, die sie verachtet. Lebensgeschichte, Roman, Märchen, Manifest - Im Park der prächtigen Schwestern erzählt von der Freude am Leben gegen alle Widerstände, von Zugehörigkeit, von Befreiung und der alles entscheidenden Macht der Fantasie.
BuchLink. In Kooperation mit den Verlagen (Info):
Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 01.02.2021
Dieser Roman muss gefeiert werden, findet Rezensentin Marielle Kreienborg, so wie seine Figuren ihre Transidentität feiern - entgegen aller Widerstände, entgegen aller Unterdrückung, Verleugnung und Marginalisierung. Denn das Leben als Transfrau in Lateinamerika ist alles andere als ein Fest. Von einem solchen Leben legt die argentinische Debütantin Camila Sosa Villada in ihrem autobiografischen Roman Zeugnis ab, so Kreienborg. "Präzise und nüchtern", dann wieder voll schillernder Poesie erzählt sie darin von ihrem Aufwachsen in prekären Verhältnisse, von der schwierigen Beziehung zu ihrer Familie und ihrem Ausbruch nach Córdoba, wo sie tagsüber studierte und nachts als Prostituierte im Park arbeitete, lesen wir. Vor allem aber handelt ihre Geschichte von jenen Schicksalsschwestern, mit denen sie alles teilt - ihren Kampf, ihre Sehnsüchte, ihre Angst, ihre Arbeit, ihre Drogen. Das Buch ist in den Augen der begeisterten und berührten Rezensentin auch eine "Abrechnung" mit einer heuchlerischen Nation, die tagsüber verachtet, was sie nachts begehrt.
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