Franz Schuh

Schreibkräfte

Über Literatur, Glück und Unglück
Cover: Schreibkräfte
DuMont Verlag, Köln 2000
ISBN 9783770145874
Gebunden, 305 Seiten, 21,47 EUR

Klappentext

Im offenen Spiel von Rede und Widerrede, mit List und Leidenschaft finden die essayistischen Erkundungen des Franz Schuh ihre Position, indem sie zunächst "alle möglichen Antworten in Fragen auflösen" und unsere Gewissheiten ironisieren. Der "heitere Melancholiker" aus Wien macht Lust auf die oft genug nur trocken belehrende Gattung des Essays. Franz Schuhs Essays haben einen eigentümlichen Ton, eine Melodie, in der Persönliches und Unpersönliches, Trauriges und Lustiges, die Wissenschaft und der Kalauer faszinierend aufeinander bezogen sind. Seine Fragen, etwa die nach dem Glück sind uralt - seine scharfsinnigen, zeitgemäß anverwandelten Antworten, denen Gründe nicht ausreichen, weil sie Abgründe, auch des eigenen Selbst, vorziehen, bieten unterhaltsame Erkenntnis. Mit Franz Schuh folgen wir begeistert der Überzeugung, "dass die Sprache ein Leben hat und dieses auf den Menschen übergeht".

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 03.03.2001

Alex Rühle ist hingerissen von den sieben Essays des österreichischen Schriftstellers und er hat den Eindruck, dass Schuh einen "Heidenspaß" hatte, sie zu schreiben. Er bedauert, dass der Autor hierzulande noch viel zu unbekannt ist und preist seine Essays für ihre "bergiffliche Argumentation", ihren Witz und die "tiefe Bedeutung", die trotz der Lust an Sprachspielen und Komik darin zu finden ist. Besonders den Essay "All you need is love" hebt der Rezensent lobend hervor, weil er unter anderem das Intelligenteste, was je über das "Literarische Quartett" und Marcel Reich-Ranicki geschrieben sei, enthalte. Ihm imponiert, dass Schuh bei allem "Spott und Schmäh", niemals "polemischen Hohn" über seine Opfer ausschüttet oder gar zynisch wird.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.01.2001

Christoph Bartmanns Rezension liest sich weniger wie eine Buchbesprechung, als vielmehr wie ein - von deutlicher Sympathie geprägtes - Porträt seines Kollegen Franz Schuh. Dabei erfährt der Leser, dass es sich bei Schuh um einen "Vertreter der subjektiven, erzählenden Richtung handelt", der keine Scheu hat, des öfteren auch das Wort `ich` in seinen Besprechungen zu verwenden. Überhaupt unterscheide sich Schuhs Kritikertätigkeit in mancher Hinsicht von der Mehrheit seiner Kollegen, etwa weil er sich als Kritiker nicht "als Instanz begreift" und es ihm weniger um die üblichen Kritikerparameter geht, als ums Nachdenken: Ein Nachdenken, dass nach Bartmann auf "unwiderstehliche" Weise von einer schönen Melancholie geprägt ist. Ihm gefällt Schuhs Hang zu Plaudereien, hinter denen sich "durchaus gravierende Betrachtungen" entdecken lassen. Zwar scheint nach Bartmann die Zusammenstellung der Texte dieses Bandes auf den ersten Blick nicht direkt mitreißend, doch bei genauerer Betrachtung erschließe sich doch die Denkweise Schuhs, so dass sich seine Texte "einschließlich der Taschenbuchrezensionen als Fortsetzungsroman" lesen lassen.
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