Gisela Elsner

Im literarischen Ghetto

Kritische Schriften, Band 2
Cover: Im literarischen Ghetto
Verbrecher Verlag, Berlin 2011
ISBN 9783940426635
Kartoniert, 376 Seiten, 16,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Christine Künzel. Zu Lebzeiten von Gisela Elsner erschien eine Vielzahl ihrer kritischen Schriften, doch nur einige wenige waren schließlich in dem 1988 erschienenen Buch "Gefahrensphären", Elsners einzigem Essayband, versammelt. In diesen beiden Bänden nun sind Gisela Elsners Schriften, ergänzt um zum Teil sehr umfangreiche Nachlasstexte, erstmals in Gänze wahrnehmbar. Im ersten Band der Kritischen Schriften "Flüche einer Verfluchten" finden sich ihre politischen Artikel und ihre Schriften zum Kommunismus. Im zweiten "Im literarischen Ghetto" finden sich ihre literatur- und kulturkritischen Essays. Ob die Grünen, Kafkas Werke, die DKP oder Frauenmagazine all diese Themen werden mit der gleichen sprachlichen Schärfe analysiert!

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 16.04.2011

Bis heute "erhellend" findet Rezensentin Sabine Peters die in diesem Band versammelten, meist zu tagespolitischen Themen in verschiedenen Magazinen zwischen 1970 und 1990 erschienenen Essays und empfiehlt deshalb die Lektüre. Gisela Elsner, bis Anfang der neunziger Jahre Mitglied der DKP, werfe darin nicht nur einen Blick auf  innerparteiliche Probleme der kommunistischen Partei, vielmehr untersuche sie leidenschaftlich und detailverliebt  die Entwicklung der Linken im Allgemeinen. Die Beobachtungen der 1992 verstorbenen Autorin zum "Reformismus" der SPD und der Grünen, der Frage, ob Klassenfragen inzwischen nicht im Wesentlichen Menschheitsfragen seien oder ihre Untersuchung des Frauenbilds von Magazinen wie "Brigitte" oder "Vogue" seien nicht nur Zeitgeschichte, sondern hätten auch bis heute noch teilweise traurige Aktualität, so Peters.  Während die Rezensentin von manch "scharfzüngiger" Wortneuschöpfung wie "Menschlichkeitsausmerzungsmethoden" ganz begeistert ist, findet sie an anderer Stelle allerdings Elsners "verfilzte Satzungeheuer" dem Leseprozess nicht gerade förderlich.