Heinrich August Winkler

Wie wir wurden, was wir sind

Eine kurze Geschichte der Deutschen
Cover: Wie wir wurden, was wir sind
C.H. Beck Verlag, München 2020
ISBN 9783406756511
Gebunden, 255 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Es gibt bequemere Nationalgeschichten als die deutsche. Aber nicht nur die großen Katastrophen des 20. Jahrhunderts wirken bis in die aktuellen Debatten nach und prägen deutsche Politik und deutsches Selbstverständnis. Auch ältere historische Ereignisse wie die Reichsgeschichte, die Reformation oder der Konflikt zwischen Einheit und Freiheit im 19. Jahrhundert haben Deutschland tief geprägt. Es bedarf eines großen Historikers, um die Tiefenschärfe all dieser Entwicklungen konzise zu beschreiben und zugleich in greifbare politische Lektionen für die Gegenwart zu übersetzen. Heinrich August Winkler hat mit "Wie wir wurden, was wir sind" die Deutsche Geschichte für aufgeklärte Bürgerinnen und Bürger geschrieben.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 25.02.2021

Rezensent Cord Aschenbrecher empfiehlt Heinrich August Winklers überraschend schmale Geschichte der Deutschen vor allem LeserInnen mit "Anspruch" und Vorwissen. Denn auf nur 230 reinen Textseiten hüpft der Historiker von der Reformation über Friedrich II., das Scheitern der ersten deutschen Demokratie nach 1918 und die deutsche Einheit bis in die Gegenwart, resümiert der Kritiker. Dass Sozial-, Wirtschafts- und Regionalgeschichte oder die Globalisierung nicht berücksichtigt werden, kann Aschenbrenner verschmerzen: Kenntnisreich und flüssig nehme Winkler die politische Geschichte Deutschlands insbesondere mit Blick auf den "spezifisch preußischen Staatspatriotismus" und das deutsche Verhältnis zu Europa unter die Lupe. Dass die DDR recht kurz und wenig kritisch davonkommt, findet der Rezensent zwar bedauerlich. Als "Meisterkurs", wie der Verlag das Buch preist, eignet es sich aber durchaus, meint er.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 07.09.2020

Rezensent Robert Probst bedauert, dass Heinrich August Winkler in seinem neuen Buch auf Erzählkunst verzichtet. Die äußerste Knappheit des Versuchs, deutsche Geschichte "abzuhandeln" macht das wohl notwendig, vermutet Probst. Mit der Frage nach dem "deutschen Sonderweg" im Kopf und mit Blick auf die große Politik geht es laut Probst zügig und genau entlang der großen Linien deutscher Geschichte. Themen wie Demografie, Globalisierung oder Migration werden dabei laut Rezensent nur gestreift. Immerhin: Der Autor bietet "brillante Sätze" zum Thema deutsches Geschichtsbewusstsein hüben und drüben, so Probst.
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