Imbolo Mbue

Das geträumte Land

Roman
Cover: Das geträumte Land
Kiepenheuer und Witsch Verlag, Köln 2017
ISBN 9783462047967
Gebunden, 432 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Maria Hummitzsch. Jende Jonga, ein in New York lebender kamerunischer Einwanderer, ist auf der Suche nach einem besseren Leben für sich, seine Frau Neni und den sechsjährigen Sohn in die USA gekommen. Jende kann sein Glück kaum fassen, als er im Herbst 2007 den Job als Fahrer von Clark Edwards ergattert, einem leitenden Manager bei Lehman Brothers. Clark verlangt Pünktlichkeit, Diskretion und Loyalität - und Jende will um jeden Preis gefallen. Clarks Ehefrau Cindy bietet Neni sogar an, in den Ferien im Sommerhaus der Edwards in den Hamptons als Nanny zu arbeiten. Endlich können Jende und Neni in Amerika Fuß fassen, sie malen sich ihre Zukunft in den buntesten Farben aus. Doch die Welt der Mächtigen und Reichen birgt verstörende Geheimnisse, und schon bald entdecken Jende und Neni feine Risse in der Fassade ihrer Arbeitgeber. Als der Zusammenbruch der Lehman Brothers die Finanzwelt erschüttert, versuchen die Jongas verzweifelt, Jendes Job zu retten - auch um den Preis ihrer Ehe. Das Leben der beiden Paare wird dramatisch auf den Kopf gestellt: Jende und Neni sehen sich gezwungen, eine unmögliche Entscheidung zu treffen.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 23.02.2017

Sprachlich medioker nennt Rezensentin Wiebke Porombka das Debüt der gebürtigen Kamerunerin Imbolo Mbue euphemistisch und sieht darin ein Musterbeispiel für die Loslösung der Verlage von jeglichen literarisch-ästhetischen Kriterien bei der Auswahl ihrer Programme zugunsten sogenannter hochaktueller Themen. Freilich findet die Kritikerin auch lobende Worte für "Das geträumte Land", wie die "emotionale Verve", die durch das Wissen, das Leser und Autorin den Protagonisten voraus haben, entsteht und die anschauliche Darstellung des aktuellen Wandels in der amerikanischen Politik. Doch werden diese Stärken überschattet von den Riesen des Klischees, die durch die Geschichte zweier beispielhaft gegenübergestellter Familien stampfen. Ach ja richtig, wer reich ist, ist verdorben, wer arm ist, muss es nicht sein, seufzt die enttäuschte Rezensentin. Gemein ist den so unterschiedlichen Familien in Mbues Roman nur die ihnen gleichermaßen sich aufdrängende Frage nach ihren zweifelhaften Idealen, meint sie.