Jürgen Dahl

Der unbegreifliche Garten und seine Verwüstung

Über Ökologie und über Ökologie hinaus. Mit einer Einführung von Manfred Kriener
Cover: Der unbegreifliche Garten und seine Verwüstung
oekom Verlag, München 2020
ISBN 9783962381844
Gebunden, 208 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Mit einer Einführung von Manfred Kriener. "Die Dezimierung der Welt ist mit ihrer Dezimalisierung eng verknüpft", konstatiert Jürgen Dahl: Die modernen Wissenschaften haben die Natur zwar berechenbar und handhabbar gemacht, doch begreiflicher wurde sie uns nicht. Mit der zergliedernden Betrachtung der Natur geht ihre Zerstörung einher. Das Buch nimmt diesen Frevel in den Blick und stellt ihm eine andere, eine empathische Art der Naturbetrachtung gegenüber - die des pflegenden, bewahrenden Gärtners. Dahl war nicht nur einer der umtriebigsten deutschen Denker der Nachhaltigkeit, sondern vielleicht auch deren sprachmächtigster. Dieser Band versammelt seine Betrachtungen zu Themen wie Artenvielfalt, Atomenergie oder Gentechnik. Die Bibliothek der Nachhaltigkeit präsentiert Autorinnen und Autoren, die als Pioniere und Vordenkerinnen ihrer Zeit voraus waren und ungewöhnliche Wege des Denkens eröffnet haben. Ihre Texte liefern auch heute noch wichtige Impulse für die Diskussion und Praxis der Nachhaltigkeit, Transformation und Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 22.06.2020

In einer Doppelbesprechung zweier soeben postum erschienenen Bücher würdigt Hilmar Klute Jürgen Dahl, den er als "apokalyptischen Romantiker" und "Wissenschaftspoeten" bezeichnet. Für Dahl, so der angesichts so früher Einsicht beinahe elegisch gestimmte Kritiker, war Ökologie das, was in der Natur geschah, samt dem Hässlichem, Stinkendem und Unvernünftigem, was nun einmal dazu gehörte. Seinen eigenen Garten stattete Dahl, der eigentlich Buchhändler, daneben aber auch ein eigenbrötlerischer Denker war, mit eben jenem oft Unerwünschten aus. Und er wusste, dass wir ohne Eingriffe in die Natur nicht leben können. Gleichzeitig war der Autor ein heftiger, manchmal etwas übertreibender Kritiker des wissenschaftlichen Denkens, so der Rezensent.  Der gelegentlich "etwas selbstverliebte Sophismus"  verstimmt den Kritiker keineswegs. Sehr lobend erwähnt er zudem das hier beigegebene Porträt des Mannes durch Manfred Kriener. Eine klare Empfehlung!
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