Lea Eisleb (Hg.), Markus Tiedemann (Hg.)

Recht auf Widerstand

Zur Theorie politischer Verweigerung
Cover: Recht auf Widerstand
W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2018
ISBN 9783170343559
Kartoniert, 167 Seiten, 26,00 EUR

Klappentext

Politische Akteure von rechts und links berufen sich häufig auf das Recht auf Widerstand. Allerdings ist dies keinesfalls selbstverständlich. Dagegen spricht etwa die Rechtstreue, ohne die ein Zusammenleben unmöglich erscheint. Ist es nicht paradox, ein Recht auf die Entbindung vom Recht zu fordern? Existiert eine rote Linie, bei deren Überschreitung legale Vorschriften die Legitimität verlieren? Das Buch thematisiert zentrale Aspekte des philosophischen Diskurses von Widerstand und führt dabei kategoriale Unterscheidungen, historische Entwicklungen und aktuelle Beispiele zusammen. Das Buch setzt sich zum Ziel, den Blick dafür zu schärfen, wann Rechtstreue als geboten ist bzw. Widerstand als legitim angesehen werden sollte.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 15.02.2019

Zeit, den Begriff Widerstand genauer zu definieren, findet Claus Leggewie. Das Buch von Markus Tiedemann und Lea Eisleb kommt ihm daher gerade recht. Allerdings muss Leggewie feststellen, dass die Beispiele verschiedenster Handlungen vom Protest bis zum Tyrannenmord und Krieg, die die Autoren abklappern, um zu verstehen, was mit Widerstand gemeint ist, im Detail betrachtet sämtlich nicht für eine Begriffsdefinition taugen. Begründungspflicht und Rechtstreue stehen dem Widerstandsrecht entgegen, erkennt Leggewie, ob es sich um den IS dreht, um G20-Gegner oder Edward Snowden. Ratlos legt der Rezensent das Buch zur Seite.