Mark Behr

Wasserkönige

Roman
Cover: Wasserkönige
Verlag Das Wunderhorn, Heidelberg 2011
ISBN 9783884233702
Gebunden, 260 Seiten, 24,80 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Michael Kleeberg. Nach dem Tod seiner Mutter kommt der afrikaanse Südafrikaner Michiel Steyn nach Jahren der Abwesenheit auf die Farm seiner Familie zurück. Doch selbst fünfzehn Jahre in den USA können die Schatten nicht verdrängen, die mit Michiels überstürzter Flucht von der Farm, die den Namen Paradies trägt, allgegenwärtig sind. Während der Zeit der Trauer und Erinnerung kommt all jenes wieder ans Licht, das so lange verschwiegen wurde. Die unerbittliche Wut seines Vaters, der gewaltsame Tod seines Bruders, der Verlust seines Kindes, die grausame Erinnerung an Liebesverrat und die letzten Tage des Apartheid-Regimes kommen dem Vergessen und Verzeihen in die Quere und Michiel muss die schmerzhafte Wahrheit seiner eigenen Verfehlungen anerkennen. Das Ringen mit der Vergangenheit verschmilzt mit der Suche nach Identität in einer alten Heimat, die ein neues Land geworden ist und in dem Machtverhältnisse und Geschlechterrollen radikal in Frage gestellt werden.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 17.10.2012

Mit Begeisterung hat Uwe Stolzmann diesen souverän erzählten Roman des Südafrikaners Mark Behr gelesen, den er "in Aufbau und Stil" für den reinsten Genuss hält. Was den Inhalt des Romans betrifft, lobt Stolzmann weniger schwärmerisch, aber umso nachdrücklicher, denn "Wasserkönige" erzählt eine bittere Geschichte von Scham und Schuld, von Verletzungen und Versöhnungen. Im Mittelpunkt steht der weiße Südafrikaner Michiel, der nach fünfzehn Jahren im Exil auf die Farm seiner Eltern zurückkehrt. Die Mutter ist tot, der Vater hat seine Verachtung für die Schwarzen und seinen schwulen Sohn noch immer nicht gemildert. "Wie in einem antiken Drama" lasse Behr seine Protagonisten aufeinanderprallen, erklärt der Rezensent, den Vater und den Sohn, die Brüder, oder die einstigen Herren der Farm und ihre inzwischen emanzipierten Knechte. "Großartig", findet Stolzmann.