Michel Matveev

Das Viertel der Maler

Roman.
Cover: Das Viertel der Maler
Weidle Verlag, Bonn 2015
ISBN 9783938803769
Kartoniert, 220 Seiten, 19,00 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Rudolf von Bitter. Michel Matveev hat in diesem Roman den Lebensweg des Künstlers schlechthin beschrieben, anhand seines eigenen Beispiels und seiner eigenen Erfahrungen, Erlebnisse und Beobachtungen. Es ist der Werdegang des Künstlers vom armen Schlucker und verlorenen Bohémien am Montparnasse der 1920er und 1930er Jahre zum erfolgreichen Maler, dem sein Mäzen und Sammler einen Arbeitsaufenthalt auf dem Land finanziert, um den sich die Galeristen bemühen, den die ökonomisch zurückgebliebenen Kollegen und Kameraden bewundern und beneiden - bis ihn die Wirtschaftskrise abstürzen lässt und er zurückkehrt ins Café, wo die anderen alle schon immer gesessen haben.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 22.07.2016

Auch wenn das Elend der Pariser Künstler-Bohème um die Jahrhundertwende hinlänglich bekannt ist, überwiegt in ihrer Stilisierung doch häufig das romantische Flair, weiß Joseph Hanimann. Nicht so im Bericht des zeitgenössischen Malers Michel Matveev, verrät der Rezensent. In "Das Viertel der Maler" beschreibt Matveev - oder Joseph Constantinovsky, wie er gebürtig hieß - das Leben in La Ruche, jenem Atelier, in dem sich Chagall, Lipchitz, Soutine und Modigliani die Klinke in die Hand drückten, erklärt Hanimann. Und bei Maveev klingt dieses Leben alles andere als glamourös, nicht einmal besonders abenteuerlich, findet der Rezensent. Kälte, Versagensangst und -gewissheit, kein Geld für Modelle oder Essen, der einzige Ansporn die Abscheu vor der Anpassung, fasst der Rezensent zusammen. Dies alles schildere Matveev eindringlich und mit ungeheurem Gespür für Szenen und Bilder, lobt Hanimann.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.05.2016

Rezensentin Lena Bopp freut sich, durch Michel Matveevs Buch einen vergessenen Künstler kennenzulernen. Die Boheme in Paris um 1920 vermittelt ihr der Autor in seinem erstmals 1947 im französischen Original veröffentlichten Text in einer Mischung aus Selbstvergewisserung und Zeitzeugnis. Einer historischen Epoche beizuwohnen, das Gefühl wird die Rezensentin beim Lesen nicht los. Aber auch die Leiden des mittellosen Künstlers können ihr der Autor und sein Ich-Erzähler, ein skrupulöser Maler exemplarisch nachvollziehbar machen. Zwischen Phlegma und Sehnsucht taumelt diese Figur, meint Bopp. Wie viel davon der Autor seiner eigenen Biografie entnommen hat, kann sie nur vermuten.
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