Nuala O'Faolain

Ein alter Traum von Liebe

Roman
Cover: Ein alter Traum von Liebe
Claassen Verlag, München 2003
ISBN 9783546003056
Gebunden, 542 Seiten, 22,90 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Marion Sattler-Charnitzky und Jürgen Charnitzky. Die höchst erfolgreiche Reisejournalistin Kathleen de Burca zieht kurz vor ihrem fünfzigsten Geburtstag Bilanz: Ständig unterwegs in fernen Ländern, wechselnde Liebhaber, ein Leben an der Oberfläche - kann das alles gewesen sein? Kathleen beschließt, ein neues Leben zu beginnen, und bricht nach Irland auf, ihre alte Heimat, die sie als junges Mädchen so fluchtartig verlassen hatte. Hier möchte sie endlich zu sich selbst finden. Vor allem aber ist sie einer geheimnisvollen Geschichte aus der Zeit der irischen Hungersnot auf der Spur: Dem skandalösen Scheidungsfall um die englische Landbesitzergattin Marianne Talbot, die gegen alle Konventionen und über alle Standesgrenzen hinweg eine Beziehung zu dem Stallburschen William Mullan unterhielt. Kathleen ist von der Radikalität dieser Liebe fasziniert. Zugleich sieht sie sich selbst in eine leidenschaftliche Affäre hineingezogen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 30.06.2003

Ausgesprochen gebeutelt wirkt Rezensentin Sonja Zekri nach vollzogener Lektüre. Die Autorin lasse ihren Leser "in diesem Ozean der Gefühle nur selten nach Luft schnappen". Es sei ein "Mitfühlen und Mitleiden durch die Jahrhunderte", stöhnt die Rezensentin und sieht gelegentlich in diesem Buch über die Liebesnöte einer Reisejournalistin auch Geschmacksgrenzen überschritten. Dabei handelt es sich den mühsam gewonnenen Erkenntnissen der Rezensentin zufolge eigentlich um ein trauriges Buch: "Auf den Menschen liegt der Fluch finsterer Übermütter und Überväter, die sie drangsalieren oder gängeln, bis die Männer homosexuell werden, ... die Frauen ein Leben in Einsamkeit oder Promiskuität fristen."
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.06.2003

Klara Obermüller ist von diesem Debütroman der irischen Autorin restlos begeistert. Die Geschichte um eine Journalistin in mittleren Jahren, die einem Skandal um die Liebesaffäre einer englischen Dame mit ihrem irischen Stallburschen im 19. Jahrhundert nachspürt und deren persönliches Leben sich mit deren Schicksal zunehmend verknüpft, sieht die Rezensentin "geschickt" angelegt. Dabei sei es gar nicht wichtig, ob das Romangeschehen und vor allem die darin erzählte Liebesgeschichte autobiografisch sei oder nicht, betont Obermüller. Sie ist von der "schonungslosen Offenheit und Emotionalität" des Romans sehr angetan und auch der gelegentliche Gefühlsüberschwang O'Faolains stört sie nicht, auch wenn sie einräumt, dass er dem "Kitsch" mitunter "gefährlich nahe kommt". Dies sieht sie aber durch die "literarische Raffinesse" und die "poetische Kraft" des Buches mehr als wettgemacht und sie schwärmt, dass man sich der "Lektüre nur schwer entziehen" könne.
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