Petra Reski

Mafia

Von Paten, Pizzerien und falschen Priestern
Cover: Mafia
Droemer Knaur Verlag, München 2008
ISBN 9783426274668
Gebunden, 335 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Die Morde von Duisburg haben eine unbequeme Wahrheit ans Licht gebracht: Die Mafia hat ihre Tentakeln längst nach Deutschland ausgestreckt. Weltweit perfekt organisiert, ist sie eine Gefahr für Staat und Gesellschaft, die von deutschen Politikern und Sicherheitskräften allzu lange unterschätzt wurde. Wie funktioniert diese ganz und gar nicht »ehrenwerte Gesellschaft«? Petra Reski lebt seit zwanzig Jahren in Italien. Aufgrund ihrer langjährigen Recherchen und ihrer Insiderkenntnisse gilt die Journalistin als Spezialistin in Sachen Mafia. Petra Reski kennt die Strukturen der kriminellen Organisation aus erster Hand: Sie hat an geheimen Orten mit abtrünnigen Mafiosi gesprochen, sie hat mafiose Verstrickungen von Priestern aufgedeckt und war Gast auf der Hochzeit des wohl spektakulärsten Mafia-Verteidigers Siziliens. Sie weiß, wie Antimafia-Staatsanwälte und Ermittler ausgeschaltet werden sollen, und beobachtete involvierte Politiker aus nächster Nähe. Und sie beschreibt, wie die Verbrecherorganisation auch bei uns im großen Stil ihren schmutzigen Geschäften nachgeht. Journalismus, der zu Literatur wird.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 08.12.2008

Sehr kurz geht Hans Leyendecker in einer Doppelrezension zu neuen Büchern über das organisierte Verbrechen auf Petra Reskis Reportageband über die italienische Mafia ein. Sein Urteil ist ebenso knapp wie eindeutig: Alles an dem Buch hat ihm gefallen. Die in Venedig lebende Journalistin berichte kenntnisreich von persönlichen Begegnungen mit Beteiligten aller Seiten. Besonders ihren schnörkellosen Stil, der "den Ton trifft und kühle Distanz hält", findet der Rezensent angemessen und gelungen. Mit ihrer Beobachtungsgabe und Erzählkunst gelinge es Reski, ein plastisches Bild der italienischen Mafia zu zeichnen.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 21.11.2008

Wenn über die Dinge, die hier verhandelt werden, in Sizilien auch jedes Kind Bescheid weiß, für unsereins lohnt sich die Lektüre allemal, gibt uns Aureliana Sorrento zu verstehen. Die Verbindung von Mafia und Staat etwa oder die grenzüberschreitende Macht der Mafia sind der Rezensentin nie so offenbar geworden wie in der "Rundum-Anklage" der langjährigen Mafia-Reporterin Petra Reski. Dabei kommt das Buch Sorrento recht leichtfüssig vor, ein "vielschichtiges Sittengemälde" der ehrenwerten Gesellschaft Palermos, kein Pamphlet. Und obgleich Sorrento Reskis Erzählprinzip des eher intuitiven Fortschreitens von einem Gespräch, einem Erinnerungsmoment zum nächsten manchmal "gestelzt" vorkommt, überwiegt doch der Respekt vor dem Mut der Autorin, kein Blatt vor den Mund zu nehmen und die Menschen und deren Denken in den Mittelpunkt ihrer Forschungen zu stellen, Mafiosi, ihre Helfer und Gegner.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.10.2008

Das größte Lob des Rezensenten steckt in dem Satz: "Die Mafia sieht nach diesem Buch anders aus." Dass Petra Reski so spannend wie kenntnisreich über das Phänomen Mafia schreibt, dass sie ihr Buch "wie einen Reiseessay" beginnt, um Episode für Episode das "Thema im Alltag zu justieren", Opfer, Politiker, Staatsanwälte, Zeugen, schließlich Mafiosi und ihre Familien selbst so unerschrocken wie raffiniert begegnet und studiert, lässt Andres Rossmann mit großem Respekt von der Autorin sprechen. Die "offene Dramaturgie" des Bandes mündet vor Rossmanns Augen schließlich in das scharf und differenziert gezeichnete Bild eines kriminellen Systems und seines Verhältnisses zur Gesellschaft. Derart farbig und aktuell hat ihm das Thema noch keiner auseinandergesetzt, staunt er.
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