Robert Hodel

Vor dem Fenster unten sind Volk und Macht

Russische Poesie der Generation 1940-1960. Deutsch-Russisch
Cover: Vor dem Fenster unten sind Volk und Macht
Leipziger Literaturverlag, 2015
ISBN 9783866601932
Gebunden, 484 Seiten, 34,95 EUR

Klappentext

Ausgewählt und übersetzt von Robert Hodel. Zweisprachige Ausgabe. Diese Anthologie versammelt jeweils sechs Texte aus unterschiedlichen Schaffensphasen russischer Dichterinnen und Dichter, die zwischen 1940 und 1960 geboren sind. Die ältesten Gedichte stammen aus den frühen Sechzigern, die jüngsten aus dem 21. Jahrhundert. Damit gewährt die Anthologie einen repräsentativen Einblick in fünf Jahrzehnte russischer Poesie. Vielfältig spiegelt sich in ihr auch das sprunghafte politische Geschehen vom Chruschtschowschen Tauwetter bis zur zweiten Amtszeit Putins wider. Jedoch nicht nur die unterschiedliche Einstellung zum Lauf der Geschichte wird in diesen Texten manifest, sie lassen auch die sich verändernde westliche Sicht auf die russische Literatur nachvollziehen. Wurde manch ein Dichter in den Siebzigern für seine antisowjetische Haltung gefeiert, galt er - wenn er seinem Credo treu blieb - in den Neunziger Jahren als nationalkonservativer Vertreter Russlands.
Mit Texten von: Michail Ajsenberg, Juri Arabow, Natalja Asarowa, Sergei Birjukow, Arkadi Dragomoschtschenko, Sergei Gandlewski, Igor Irtenjew, Nina Iskrenko, Alexander Jerjomenko, Witali Kalpidi, Jelena Kazjuba, Konstantin Kedrow, Swetlana Kekowa, Bachyt Kenschejew, Timur Kibirow, Nikolai Kononow, Wiktor Kriwulin, Juri Kublanowski, Juri Kusnezow, Eduard Limonow, Andrei Monastyrski, Olesja Nikolajewa, Aleksei Parschtschikow, Dmitri Prigow, Lew Rubinstein, Sergei Sawjalow, Iwan Schdanow, Jelena Schwarz, Olga Sedakowa, Sergei Stratanowski, Aleksei Zwetkow.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.06.2015

Rezensentin Kerstin Holm freut sich über diese vom Slawisten Robert Hodel herausgegebene zweisprachige Anthologie Russischer Lyrik der 1940 bis 1960 Geborenen. Die 31 Dichter und Dichterinnen, jeweils vertreten mit sechs Texten, bieten Holm die ganze Bandbreite sowjetischer Dichtung, vom Hymnus auf die ordnungsstiftende Macht des Obrigkeiststaats über die spätsowjetische Betrachtung von Müllhalden bis zur naturbebilderten Konsumkritik. Betreffend die Form stößt Holm auf Volkstümliches, Herbes, Poetisches und bewusst gewählte antipoetische Bilder. Umso bedauerlicher bei all der Vielfalt, meint sie, dass die deutschen Übersetzungen im Band derart unreif, unpoetisch und fehlerhaft daherkommen.
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