Thomas Stangl

Freiheit und Langeweile

Essays
Cover: Freiheit und Langeweile
Droschl Verlag, Graz 2016
ISBN 9783854209812
Taschenbuch, 112 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

Es sind Texte über den Raum der Literatur, über das Geheimnis des Für-Nichts-Stehens, die Einsamkeit, die sich dem Sozialen entzieht ("und damit der Gewalt, auch der Gewalt des Erzählten"), über das Unbestimmte, in dem und von dem die Literatur lebt, und über "die Spannung zwischen Wörtern wie 'seltsam' und 'wirklich'", über revolutionäre Hoffnungen und die Verwechslung von Literatur und Politik, über den Moment, in dem plötzlich alles möglich scheint, über die Pflicht, "absolut modern" zu sein und "diese Grenze aufzusuchen, hinter der nichts ist (nicht einmal ein Abgrund)". Kronzeugen für die Argumentationen und Überlegungen Stangls sind Peter Weiss ("der vielleicht letzte revolutionäre Schriftsteller der deutschen Literatur"), Inger Christensen, Maurice Blanchot, Peter Waterhouse, Chris Marker oder Jean-Luc Godard.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 14.10.2016

Insa Wilke empfiehlt Thomas Stangls Essays als Einladung zu einer kraftstrotzenden Ästhetik des Widerstands. Was der Autor hier notiert, sind für Wilke nicht bloß stützende Anmerkungen zum Romanwerk des Autors, sondern regelrechte "revolutionäre Implosionen". Literatur als Existenzform, ihr Wissen und ihre Gewalt, die Einsamkeit des Autors schließlich - darum kreisen die Texte laut Wilke, bereichert durch Wahlverwandte wie Peter Weiss oder Maurice Blanchot. So radikal befremdlich hat lange keiner übers Schreiben, übers Leben nachgedacht, findet sie.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 05.10.2016

Sehr angetan zeigt sich Rezensent Jochen Schimmang von den sechs Essays in Thomas Stangls Band "Freiheit und Langeweile". Stangl schreibt, im weitesten Sinne, über Literatur. Wer Tipps und Tricks zum kreativen Schreiben erwartet, wird allerdings enttäuscht, warnt der Rezensent. Wen jedoch interessiert, was literarische Sprache sein kann, was Literatur tut und was Lesen bedeutet, der wird sich nach der Lektüre angeregt und bereichert finden, lobt Schimmang. Auch der Literaturbetrieb bleibt nicht unerwähnt, lesen wir. Dabei seien Stangls ernüchternde Beobachtungen keinesfalls purer Kulturpessimismus, sondern lediglich eine genaue Beschreibung der gegenwärtigen Realität. Vielleicht traurig, aber eben wahr, meint Schimmang.