Xinran

Himmelsbegräbnis

Ein Buch für Shu Wen
Cover: Himmelsbegräbnis
Droemer Knaur Verlag, München 2005
ISBN 9783426273609
Gebunden, 175 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Sigrid Langhaeuser. Als kleines Mädchen war Xinran fasziniert von der Geschichte über einen jungen Soldaten, der auf geheimnisvolle Weise in Tibet verschwunden war. Dreißig Jahre später trifft Xinran Shu Wen, die Ehefrau jenes Soldaten, und hört die Geschichte ihrer einzigartigen Liebe. 1958 sind Shu Wen und ihr Mann Kejun junge idealistische Ärzte. Kurz nach ihrer Hochzeit geht Kejun mit der Armee nach Tibet, und nur wenige Wochen später erhält Shu Wen die Nachricht, ihr Mann sei dort umgekommen. Aus ihrer Verzweiflung erwächst der jungen Frau Entschlossenheit: Sie macht sich auf die Suche nach Kejun. Kaum in Tibet, wird sie nach einem Überfall von einer tibetischen Familie aufgenommen. Dreißig Jahre wird sie mit ihr durch das Hochland Tibets ziehen, ihren harten Alltag teilen, ihre Freuden und Leiden miterleben, ihre tiefe Verbundenheit mit der Religion bewundern lernen. Dreißig Jahre wird sie nach Kejun suchen, voller Liebe und unterstützt von den Menschen, mit denen sie lebt. Nach dreißig Jahren erfährt Shu Wen die Wahrheit über den Tod ihres Geliebten - und hat in dieser langen Zeit die Kraft in sich gefunden, seinen Tod hinzunehmen und ihre Liebe zu ihm zu bewahren.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 21.11.2005

Susanne Messmer bespricht drei Romane von chinesischen Autorinnen, die sie insbesondere in ihrem "Umgang mit Erinnerung" für repräsentativ für ihre jeweilige Generation sieht. Xinrans "Himmelsbegräbnis" findet sie vor allem in Hinblick auf die chinesische Literatur vor der Öffnung des Landes in den 80er Jahren "spannend", auch wenn sie einräumt, dass sie im Vergleich mit den Büchern jüngerer chinesischer Autorinnen bereits etwas "antiquiert" wirkt. Das Buch erzählt die authentische Geschichte einer Ärztin, die auf der Suche nach ihrem Mann in Tibet bei Kämpfen verletzt und von einer Nomadenfamilie aufgenommen wird, fasst die Rezensentin zusammen. Auch wenn sie die Erzählweise als "konventionell" kritisiert und insbesondere die Schilderung der "Spiritualität" der Nomaden immer wieder "Kitsch" fürchten lässt, findet sie vor allem die Darstellung, wie die Protagonistin bei ihrem Leben bei den Nomaden "aus der Zeit fällt", sehr beeindruckend. Das Buch führe vor Augen, wie weit sich die Autorin bereits von der "offiziellen Geschichtsschreibung" Chinas entfernt hat, so die Rezensentin eingenommen.
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