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Literaturnobelpreis für V.S. Naipaul

11.10.2001. Die schwedische Akademie hat Sir V(idiadhar) S(urajprasad) Naipaul den Nobelpreis für Literatur verliehen.
Die schwedische Akademie hat dem 1932 in Trinidad geborenen Sir V(idiadhar) S(urajprasad) Naipaul den Nobelpreis für Literatur verliehen. Naipaul lebt seit 1950 in England. Vor einer Woche hat er für Aufsehen gesorgt, als er den Islam in seinen Auswirkungen mit dem Kolonialismus verglich. Mehr darüber steht heute im Guardian. Im Weekly Standard weist David Brooks darauf hin, dass Naipaul vor elf Jahren eine der "brillantesten" Erklärungen für das Phänomen Osama Bin Ladens geschrieben hat: Sie war teil einer Vorlesung, die Naipaul 1990 am Manhatten Institute for Policy Research gehalten hatte: "Our Universal Civilization".

Hier ein paar nützliche Links, um mehr über den Autor und seine Bücher zu erfahren:

Die Akademie selbst hat eine sehr gute Internetadresse, auf der die Begründung für die Preisverleihung zu finden ist und biobibliographische Notizen mit allen auf Deutsch und auf Englisch erschienenen Werken. In Deutschland sind Bücher von Naipaul bei Hoffmann und Campe und bei dtv erschienen..

Wer ganz schnell und in aller Kürze etwas über Naipaul erfahren möchte, konsultiert am besten die aktuellen Meldungen der Nachrichtenagenturen.

Zum Weiterlesen bietet sich eine sehr umfangreiche, dafür gut gegliederte englischsprachige Website an. Hier finden sich neben ausführlichen biografischen Daten ein umfangreiches Werkverzeichnis Naipauls, literarische Einordnungen sowie Allgemeines zur karibischen Literatur, Geschichte und Politik.

Kritiken seines im September erschienenen halb autobiografischen Romans "Half a life" (224 Seiten, Picador, ISBN 0 330 48516 4) sind in der Times, im New Statesman, und im Guardian nachzulesen; in letzterer rezensiert Paul Theroux. Im Archiv der New York Times findet sich eine lange Liste mit Artikeln über und zwei Artikeln von Naipaul.

Journalisten seien allerdings gewarnt: Wer jetzt vorhat, Naipaul zu interviewen, sollte einen Blick in Harper's Magazine werfen. Dort wurde ein Telefoninterview veröffentlicht, dass der freie Journalist Akash Kapur mit Naipaul geführt hat. Oder besser: versucht hat zu führen. Hier ein Ausschnitt:

NAIPAUL: I mustn't repeat my books. There'd be no--

KAPUR: Umhmm.

NAIPAUL: --end to this kind of thing, you know.

KAPUR: Umhmm.

NAIPAUL: I write the books five times over.

KAPUR: Umhmm.

NAIPAUL: You must ask questions--

KAPUR: So, ah--

NAIPAUL: --which genuinely interest you. You know, you mustn't just ask things which you think sound nice.

Zum Trost noch ein Interview von Tarun J. Tejpal, das besser lief.