Hunde gelten als wahre
Wunderwaffen, wenn es darum geht,
ungeklärte Mordfälle anhand von
Geruchsspuren aufzuklären. Mitunter kann die Aussage eines Hundeführers über Schuld- oder Freispruch entscheiden. Doch in jüngster Zeit häufen sich
gut begründete Zweifel,
schreibt Peter Andrey Smith. "Australische Daten belegen, dass die Polizei 10211 mal von nach Drogen schnüffelnden Hunden Signale bekamen. 74 Prozent der Fälle stellten sich als
falscher Alarm heraus. ... Zwar gibt es dazu keine erschöpfende Datengrundlage, doch nach dem National Registry of Exonerations, einem Projekt der University Michigan Law School, wurden mindestens 17 Unschuldige wieder auf freien Fuß gesetzt, nachdem durch einen Schnüffelhund gewonnene Beweise sie
irrtümlich hinter Gitter gebracht hatte. ... Die Anwälte Fabrican und Delger argumentieren, dass das Verhalten eines Hundes die Erwartungen seines Führers spiegeln könnten, und berufen sich damit auf eine Studie der Tierkognitionsforscherin Lisa Lit, damals an der UV Davis, aus dem Jahr 2011. Lit fand heraus, dass die Führer ihren Hunde unwissentlich Signale gaben, falsche Indikationen zu erstellen. In einem Experiment legte Lit jeden Morgen Beweistaschen mit Cannabis und Schießpulver vor und erklärte 18 Teams, dass diese Zielgerüche in einer Kirche aufzufinden sein könnten. Allerdings war die Kirche nicht entsprechend präpariert. Dennoch indizierten die Hunde in 85 Prozent aller Fälle positiv. ... Hundeführern mag es tatsächlich unmöglich sein, solche
Beeinflussungen zu vermeiden, argumentierten Fabricant und Delger in ihrem Versuch, die Aussage eines Hundeführers im Redwine-Fall zu unterbinden. Ein Hund ist 'als Tier ein treuer Begleiter mit einem ausgeprägten Interesse daran, seinem Herren zu gefallen', sagten sie. Hinzu kommt: Hunde sind
gerissene Beobachter unwillentlich ausgesendeter menschlicher Signale und unbeabsichtigter Hinweise. Sie beobachten die Gesichter von Menschen genau, insbesondere ihre
Augen."