Snapshots Blog - von Sascha Josuweit

Woran erkenne ich das Unkenntliche?

Von Sascha Josuweit
31.03.2014. Aleatorisch Bildmaterial, Netznews und Gossip verarbeitend erkundet unser Autor die Möglichkeiten eines Parallelfeuilletons
Als Petra drei Jahre alt war, verriet ihr Dreirad ihr ein Geheimnis. Das Universum bestehe zu 97 Prozent aus dunkler Materie, behauptete es. Petra fand, dass das eine erkleckliche Menge Dunkelheit war. Und nun? Sollte sie sich vielleicht mit lausigen 3 Prozent Sichtbarkeit zufriedengeben? Das Dreirad hielt es für klug, sich nicht weiter zu kompromittieren. Einen Anstoß hatte es gegeben, das genügte. Petra jedoch verfiel ins Grübeln. Wenn es tatsächlich so viel dunkle Materie gab, dann musste man sie doch zu Gesicht bekommen, ab und zu wenigstens. Von schwarzen Kassen wusste Petra nichts, sie war ja noch ein Kind. Aber irgendeine Manifestation würde sich schon entdecken lassen, so, wie die Abwesenheit von Schatten unter bestimmten Umständen auf die Abwesenheit von Licht schließen lässt. Auf solche Berührungspunkte des Unsichtbaren mit dem Sichtbaren wollte Petra achtgeben. Logistik war so ein Berührungspunkt, Flugzeuge, Satelliten, Scheinfirmen, Symbolik. Es musste ja Spuren geben. Welche Rolle spielten die Geister unter ihrem Bett?