Wohl keine Veranstaltung wurde stärker von der
Coronakrise geschädigt als die jetzt endlich mal wieder beginnende
Leipziger Buchmesse, die dreimal ausfallen musste. Die Gesellschafter der Messe, das Land Sachsen und die Stadt Leipzig, haben nun alles getan, um den Anschein eines Business as usual wiederherzustellen, schreibt Andreas Platthaus in der
FAZ, und auch "
der Bund steuerte drei Millionen Euro Unterstützung bei, sodass man für die diesjährigen Aussteller
günstige Neustartbedingungen ermöglichen konnte. Trotzdem wird deren Zahl
um ein Fünftel auf rund zweitausend zurückgehen. Was in Leipzig befürchtet worden war, ist teilweise eingetreten: dass die mehrjährige Pause ein Nachdenken seitens der Kundschaft über die
Entbehrlichkeit der Messe provozieren könnte. Auch die
FAZ gehört zu den langjährigen Stammgästen, die nun nicht wieder in Leipzig antreten." Mehr zur Buchmesse
in Efeu.
Beim Corona-Hilfspaket "
Neustart Kultur" gab es relativ unbürokratisch schnelle Hilfen unter anderem auch für den
Literaturbetrieb. Verteilt wurde das zur Verfügung gestellte Geld durch Zwischenstationen, etwa den Börsenverein des Deutschen Buchhandels oder die VG Wort. Ein Rechercheteam von
Dlf Kultur hat sich die Förderlisten nun genauer angesehen und dabei
entdeckt, dass auch Verlage aus dem
völkisch-rechten Rand bei der Staatsknete beherzt zugegriffen haben und sich ihre Projekte fördern ließen, unter anderem für Veröffentlichungen aus dem Kubitschek-Umfeld. "Deutlich problematischer wird es an anderer Stelle. Da ist etwa Martin Wageners Buch 'Kulturkampf um das Volk', gefördert mit 7.500 Euro: Es wird vom Bundesamt für Verfassungsschutz nach Berichten des
rbb-Magazins "Kontraste" in Teilen als extremistisch eingestuft."