Ann Pettifor

Green New Deal

Warum wir können, was wir tun müssen
Cover: Green New Deal
Hamburger Edition, Hamburg 2020
ISBN 9783868543384
Gebunden, 192 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Ursel Schäfer. Der Green New Deal fordert eine radikale Umkehr der derzeitigen Weltwirtschaft einschließlich der Verpflichtung zu Fairness und sozialer Gerechtigkeit. Er hat das Potenzial, eine der größten globalen Kampagnen unserer Zeit zu werden - und er begann in Ann Pettifors Wohnung. Schon im Jahr 2008 wurde dort der erste GND von Pettifor und einer Gruppe von Ökonom*innen entwickelt, der aber angesichts der Turbulenzen des Finanzcrashs zunächst einmal unterging. Ann Pettifor untersucht nicht nur die Ideen und Grundzüge des Green New Deal, sondern auch wie sie finanziert werden können. Engagiert plädiert sie dafür, die Funktionsweise des Geldes innerhalb des globalen Systems neu zu justieren. Sie fordert, dass wir uns vom Imperativ des Wachstums und von schwarzen Nullen verabschieden, dass wir einen entscheidenden Bruch mit dem neoliberalen Konsens, die expansive Geldpolitik mit der Austeritätspolitik zu verbinden, vollziehen. Nur so ist unser Planet noch zu retten.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.12.2020

Rezensentin Madeleine Brühl verzeiht der Ökonomin Ann Pettifor die Einseitigkeit, mit der sie den technischen Fortschritt mitunter missachtet. Viel zu wichtig scheint Brühl Pettifors Entwurf einer neuen, grünen Wirtschaftsordnung, um dem ökologischen Kollaps zu begegnen. Gestützt auf wissenschaftliche Quellen, aber in lesbarer Sprache liefert die Autorin Brühl einen Plan zur Strukturreform der Wirtschaft von wachstumsorientiert zu stationär durch finanzielle Lastenumverteilung unter nationalstaatlicher Führung, eine Absetzung des Dollars als Leitwährung sowie stärkere Kontrolle der "Kapitalmobilität" durch die Nationalbanken.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 06.06.2020

Rezensentin Annette Jensen hat sich von Ann Pettifors gut informierten Argumenten überzeugen lassen: Sie weiß jetzt, wie ein fundamentaler Wandel unserer Wirtschaftsweise aussehen müsste, wenn er der Klima- und Diversitätskrise Abhilfe schaffen soll. Faktenbasiert und realitätsorientiert beschreibt die Autorin ihr zufolge, dass wir zu einer bedarfsorientierten Produktion finden müssen und die politischen nicht den finanziellen Interessen unterwerfen dürfen. Die Ökonomin verschweigt aber auch nicht, dass es vielleicht schon zu spät ist, mahnt Jensen.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 23.05.2020

Mit großer Zustimmung liest Rezensentin Susanne Billig die Forderungen der Autorin nach einer radikalen Umgestaltung des Finanz- und Wirtschaftssystems, deren Realisierung die Welt vor allem für jene zehn Prozent der Weltbevölkerung auf den Kopf stellen würde, die fünfzig Prozent der Emissionen erzeugen. Hierfür müsste das Finanzsystem als ein "Common" betrachtet werden und den Neoliberalen, die unter Freiheit nur Aneignung verstünden, durch eine schlagkräftige Regulierung entzogen werden. Es laufe auf eine Renationalisierung der Wirtschaft hinaus (Staatenbünde sind auch zugelassen), denn hier hätten die Regierungen die Hebel, um der hauchdünnen Minderheit, die von den heutigen Zuständen profitiere, die Hegemonie zu entreißen. Für Laien ist das Buch nicht immer leicht zu lesen, so Billig. Aber "ohne Kampf kein Fortschritt".