Arnold Stadler

Mein Leben mit Mark

Unterwegs in der Welt des Malers Mark Tobey
Cover: Mein Leben mit Mark
Carl Hanser Verlag, München 2022
ISBN 9783446274846
Gebunden, 172 Seiten, 30,00 EUR

Klappentext

"Jede Liebe beginnt mit einem Blick." Seit seinen Studententagen beschäftigt sich Arnold Stadler mit dem Wegbereiter des Abstrakten Expressionismus Mark Tobey. In seinem Buch begibt sich der Büchnerpreisträger auf die Spuren des US-amerikanischen Malers, von Trempealeau am Mississippi über Seattle, Devon und New York bis nach Basel, wo der 1890 geborene Künstler 1976 starb. Stadler führt nicht nur in Tobeys beeindruckendes Werk ein, sondern spürt auch seiner ganz persönlichen Verbindung zu seinem "Lebenskünstler" nach und beschäftigt sich mit der Frage, warum Tobey nicht zum American Hero à la Jackson Pollock taugte. Das Buch ist bebildert mit Werken Tobeys und Fotografien aus privatem und öffentlichem Besitz.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.04.2023

Es ist tatsächlich eine wahre "Liebesgeschichte", die Arnold Stadler hier niedergeschrieben hat, versichert Rezensentin Rose-Maria Gropp. Kurz nach dem Tod des amerikanischen Malers Mark Tobey im Jahr 1976 verliebte sich Stadler derart in dessen späte Farblithographie "Glowing Fall", dass er sich über vierzig Jahre hinweg mit dem Maler beschäftigte. Stadler reiste auf dessen Spuren von Seattle über New York bis Basel, fühlt sich in Tobey hinein und verschränkt sein eigenes so sehr mit Tobeys Leben, dass es für Gropp zu einer Art Selbstbespiegelung des Autors wird. Das meint die Kritikerin aber keinesfalls negativ, viel zu sehr lässt sie sich von Stadlers leidenschaftlichem "Bewusstseinsstrom" mitreißen. Und so liest sie hier von Tobeys Mitgliedschaft bei der im Iran gegründeten Religionsgemeinschaft der Bahai ebenso wie von Stadlers Katholizismus, erfährt von Tobeys Neigung zur Kalligraphie und verdankt dem Buch nicht zuletzt interessante Bilddeutungen, etwa von einer Varizenchirurgin oder einer Humangenetikerin.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 29.11.2022

Rezensent Ewart Reder scheint beeindruckt. Weniger von der Eloquenz von Arnold Stadlers Kunstbetrachtung, aber umso mehr von dem in Stadlers Buch vermittelten tiefen Eindruck, den der Maler Mark Tobey lebenslang auf den Autor ausübte. Dass Stadler dem 1976 verstorbenen Idol über den Globus folgt, seine Stationen und Wegbegleiter aufsucht und enthusiastisch dessen Künstlertum preist, findet Reder zwar nicht immer überzeugend, zumal der Schriftsteller kaum über die Beschaffenheit der Werke selbst spricht, am Ende der Lektüre und der Ansicht der Reproduktionen aber weiß Reder jedenfalls mehr über die Geistesverwandtschaft unter Künstlern.