Daniel Mullis

Der Aufstieg der Rechten in Krisenzeiten

Die Regression der Mitte
Cover: Der Aufstieg der Rechten in Krisenzeiten
Reclam Verlag, Stuttgart 2024
ISBN 9783150114698
Kartoniert, 336 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Wie gefährdet ist die Mitte der Gesellschaft? Warum sind rechte und rechtsextreme Bewegungen in Krisenzeiten so erfolgreich? Mit welchen Strategien überzeugen sie die Mehrheit davon, dass die Verteidigung der eigenen Privilegien wichtiger ist als Solidarität oder Verzicht? Daniel Mullis untersucht, für welche Botschaften die gesellschaftliche Mitte empfänglich ist. In zahlreichen Gesprächen arbeitet er die bundesdeutsche Befindlichkeit unserer Gegenwart heraus. Und er fragt danach, wie progressive Politik in unsicheren Zeiten gelingen kann. "Dieses Buch ist Ergebnis meiner Bemühungen zu verstehen, was in der Mitte der Gesellschaft passiert ist, dass die Rechte derart erstarken konnte … Wir gingen den sozialen Dynamiken, Konflikten und Glückserwartungen nach, in deren Gefüge sich der Aufstieg der Rechten vollzog und weiter vollzieht. Dabei fokussierten wir bewusst auf die sogenannte Mitte und befragten Menschen aller politischen Couleurs. Was zutage trat und was ich hier als Regression der Mitte beschreiben werde, beunruhigt mich zutiefst, zumal klar wurde, wie stark das rechte Rauschen die Gesellschaft mittlerweile durchzieht."

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 20.03.2024

Wird die Mitte der Gesellschaft langsam rechts? Der Humangeograf Daniel Mullis scheint davon auszugehen, erklärt Rezensentin Ruth Lang Fuentes. Festgestellt hat er das durch "repräsentative Interviews", um herauszufinden, was die Mitte "wirklich bewegt", so die Rezensentin, und durch eine Analyse der großen Krisen (Finanzkrise, Flüchtlingskrise etc.). Letztere seien laut Mullis in Verbindung mit dem Neoliberalismus verantwortlich für den diagnostizierten Rechtsruck. Mullis ist für seine Recherche sogar in Kneipen gegangen, staunt die beeindruckte Kritikerin. "Hier wird nicht nur eine Meinung vertreten, sondern empirisch analysiert", versichert sie. Einziger Mangel ist in ihren Augen die akademische Sprache.