Joachim Klose (Hg.), Norbert Lammert (Hg.)

Balanceakt für die Zukunft

Konservatismus als Haltung
Cover: Balanceakt für die Zukunft
Vandenhoeck und Ruprecht Verlag, Göttingen 2019
ISBN 9783525311172
Gebunden, 373 Seiten, 45,00 EUR

Klappentext

Angesichts einer zunehmenden Globalisierung befinden sich Gesellschaften im Wandel, müssen Werte immer wieder neu verteidigt und ausgehandelt werden und wird gesellschaftlicher Zusammenhalt durch ein Aufreiben der politischen Mitte zwischen den Rändern bedroht. Orientierungsverlust ist die Folge. Während Populisten auf diese komplexen Problemlagen allzu einfache Lösungen formulieren, will ein zeitgemäßer Konservatismus Veränderungsprozesse für alle erträglich gestalten. Als Anwalt der Mitte versteht er sich als Moderator dieser Prozesse und richtet seinen Blick dabei stets nach vorne, ohne das Gewonnene aus den Augen zu verlieren. Mit Beiträgen von Herrmann Lübbe, Michael Stürmer, Jörg Baberowski, Werner J. Patzelt und vielen anderen unterbreitet dieses Buch Vorschläge, wie Konservatismus gegenwärtig neu vermessen werden kann.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.02.2020

Rezensent Stefan Kleie verdankt diesem von Joachim Klose, Leiter der Konrad-Adenauer-Stiftung in Sachsen, und Norbert Lammert herausgegebenen Band einen neuen Begriff: "progressiver Konservatismus". Demnach soll unter anderem die Bewahrung der Vergangenheit nicht mehr als Selbstzweck angesehen werden, konservative Ordnungsvorstellungen sollen dynamisiert werden - allerdings vor dem Hintergrund der gültigen Rechtsordnung und der kulturellen Überlieferung, klärt der Kritiker auf. Von den 26 Beiträgern, darunter Werner J. Patzelt, Michael Stürmer oder Joachim Fischer, allerdings nur zwei Frauen, hält sich kaum jemand an diese Vorgabe, fährt Kleie fort: Vielmehr liest er meist die gängige Kritik an der aktuellen Flüchtlings-, Bildungs- und Familienpolitik. Dennoch empfiehlt er die Lektüre schon der "wohltuend sachlichen" historischen Analysen des Konservatismus in der Bundesrepublik wegen.
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