Peter Longerich

Die Sportpalast-Rede 1943

Goebbels und der "totale Krieg"
Cover: Die Sportpalast-Rede 1943
Siedler Verlag, München 2023
ISBN 9783827501714
Gebunden, 208 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

"Wollt ihr den totalen Krieg?" Zum 80. Jahrestag von Goebbels' Sportpalast-Rede 1943. Sie gilt als perfides Musterbeispiel der Nazi-Propaganda: Mit seiner Sportpalast-Rede inszenierte sich Joseph Goebbels im Februar 1943 als Aufpeitscher einer kriegsbegeisterten deutschen "Volksgemeinschaft". Für den Propagandaminister aber ging es um mehr - eine Machtprobe mit dem "Führer". Peter Longerich zeichnet in seinem Buch die Vorgeschichte, die Bedeutung und die Nachwirkung der berüchtigten Rede nach - und zeigt, wie systematisch Goebbels den Weg in seinen "totalen Krieg" plante.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.06.2023

Rezensent René Schlott spürt die heiße Nadel beim Lesen von Peter Longerichs Kommentierung der Sportpalast-Rede. Dass die vollständige Rede selbst den Hauptteil des Buches darstellt und die Kommentierung nicht eben ausführlich und tief daherkommt, lastet Schlott dem Termindruck angesichts des Jahrestags der Rede an. Longerichs Expertise und sprachliche Finesse ist laut Rezensent allerdings groß genug, um den Leser mitzunehmen und "manche Oberflächlichkeit" vergessen zu lassen. Ein leserfreundlicheres Layout hätte die Plausibilität des Ganzen noch erhöht, meint Schlott.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 20.02.2023

Goebbels' Sportpalast-Rede, die sich dieser Tage zum achtzigsten Mal jährt, dürfte wohl gut im kollektiven Gedächtnis der Deutschen verankert sein, mutmaßt Kritiker Robert Probst. Weniger bekannt seien aber wahrscheinlich Umstände, Entstehung und Folgen der Rede in der Detailliertheit, die das neueste Buch des Historikers Peter Longerich aufweist. Probst ist erfreut, dass der Autor mit seinen Kommentaren zu den Forderungen des Propagandaministers nach absoluter Vorrangigkeit der Kriegsanstrengungen dazu beiträgt, dessen Rede rund um den "totalen Krieg" etwas von ihrer Mystifizierung zu nehmen - auch im Hinblick auf aktuelle Konflikte wichtig, resümiert er.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 17.02.2023

Rezensent Michael Hesse lässt sich vom Historiker Peter Longerich Goebbels' Sportpalastrede erläutern, ihre "wahren" Hintergründe und Ziele (die Fehde mit Göring und der Wunsch, die Deutschen hinter Hitler zu vereinen) sowie ihre Vorgeschichte und Folgen. Dass Goebbels vor Stammpublikum sprach, das besonders auf seine antisemitischen Tiraden reagierte, erklärt Longerich mit scharfem Urteilsvermögen und großer Sachkenntnis, so Hesse beeindruckt.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 15.02.2023

Sehr lesenswert ist für Rezensent Florian Keisinger die Analyse des Geschichtswissenschaftlers Peter Longerich: weil die "totale-Kriegs"-Rhetorik von Hitlers erstem Staatspropagandisten bis heute ihm eindringlich zeigt, wie gefährlich strategisch eingefädelte Manipulation ist. Keisinger lässt Revue passieren, wie Goebbels seine Rede monatelang vorbereitete, bis er sie als Ablenkung von den militärischen Verlusten Deutschlands vor 15.000 ausgewählten Nationalsozialisten in Berlin hielt. Was genau Goebbels zu dieser Zeit umtrieb, hat Longerich sorgfältig recherchiert, lobt Keisinger, und erinnert daran, dass der "totale" Krieg immer die Folge militärischer Verzweiflung ist, sich das Russland von Vladimir Putin in einem solchen aber "noch" nicht befinde.