Ralph Waldo Emerson

Ralph Waldo Emerson: Tagebücher

Cover: Ralph Waldo Emerson: Tagebücher
Matthes und Seitz Berlin, Berlin 2022
ISBN 9783957575418
Gebunden, 900 Seiten, 68,00 EUR

Klappentext

Ausgewählt, aus dem Amerikanischen übersetzt und kommentiert von Jürgen Brocan. Ralph Waldo Emerson war der wohl wichtigste Essayist und Denker des amerikanischen 19. Jahrhunderts. Der Begründer des Transzendentalismus beeinflusste maßgeblich die Werke von Dichtern und Philosophen wie Walt Whitman, Henry David Thoreau, John Muir, William James und sogar Friedrich Nietzsche. Über Jahrzehnte führte Emerson Tagebücher, aus denen hier eine Auswahl in neuer Übersetzung und herausgegeben von Jürgen Brôcan vorgestellt wird. Emerson notiert Gedichtfragmente, Aphorismen, philosophische Betrachtungen, Erlebnisberichte und Essayentwürfe - ein unerschöpfliches Füllhorn von anregenden Gedanken über Natur, Geschichte, Demokratie, den Menschen und seine Möglichkeiten, sich zu bilden und den Anforderungen des Tages zu begegnen. Emerson erweist sich aber auch als scharfer Beobacher der politischen und intellektuellen Entwicklungen seiner Zeit: Die Tagebücher gewähren einen unmittelbaren Einblick in die turbulente Entstehung der damals noch jungen Vereinigten Staaten und bieten Erklärungen für viele noch heute vorhandene Merkmale der amerikanischen Mentalität: Materialismus, Pioniergeist, Expansionismus, rassistische Vorurteile. Emersons Tagebücher sind somit auch ein Buch über die Wurzeln des heutigen Amerikas.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.09.2022

Rezensent Andreas Platthaus jubelt Ralph Waldo Emersons Tagebücher in der Auswahl und Übersetzung und mit der Kommentierung von Jürgen Brocan in den blauen Himmel. Emerson ist für ihn ohnehin der "wichtigste Autor" der USA, Emersons Aufzeichnungen, Ideen und (Lese-)Eindrücke sprühen vor Sprachlust, Witz und Eleganz, versichert er. Die Ausgabe wird dem laut Platthaus weitestgehend gerecht, äußerlich mit Halbleinenbindung und Blindprägung, in Innern durch Brocans Sorgfalt und Sprachgefühl. Zwei kleine Mängel entdeckt der Rezensent aber doch: das Fehlen eines Registers sowie die Ordnung "nach einzelnen Tagebuchheften". Letztere macht laut Platthaus wenig Sinn, da Emerson mitunter mehrere Hefte zeitgleich führte.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 04.08.2022

Rezensent Eberhard Rathgeb empfiehlt rastlosen Städtern die Lektüre von Ralph Waldo Emersons Tagebüchern. Da steht laut Rathgeb nicht nur, wie der Autor zum predigtartigen, rhythmischen Stil seiner Naturbetrachtungen kam, wie er sich mit seiner Zeit auseinandersetzte, mit der Sklaverei, dem Materialismus und dem gelungenen Tag, sondern auch, wie sich Geduld lernen lässt. Mit ihr gelesen ist manche Seite im Buch wie ein Fenster, das Licht hereinlässt, verspricht der Rezensent.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 29.04.2022

Rezensent Wolf Lepenies ist begeistert von Ralph Waldo Emersons Tagebüchern in der kommentierten Auswahl und Übersetzung von Jürgen Brocan. Zu lesen sind laut Lepenies Emersons Eindrücke und Ideen zur Natur und zu den Vereinigten Staaten, die später in Vorträge und Bücher eingingen. Emersons politische Überzeugungen, sein kritischer Blick auf Europa und seine Kultur ("gewöhnlich") sowie sein selbstkritischer Patriotismus scheinen Lepenies weiterhin anregend.