Wolfgang Koeppen

Jugend

Werke in 16 Bänden: Band 7
Cover: Jugend
Suhrkamp Verlag, Berlin 2016
ISBN 9783518418079
Gebunden, 191 Seiten, 34,95 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Eckhard Schumacher und Jörg Döring. "Jugend", 1976 publiziert, ist das einzige längere Prosawerk, das Wolfgang Koeppen, nach einer fast zwanzigjährigen Abstinenz von diesem Genre, fertiggestellt hat. "Jugend" ist komponiert als eine Sequenz von mehr als 50 Fragmenten, die die Stationen gegen Ende des Kaiserreichs und dem Beginn der Weimarer Republik in Momentaufnahmen bannen. Die vom Autor zur Veröffentlichung freigegebene Version dieses autobiografischen Buches ist eine unter annähernd zwanzig Varianten.
Der Herausforderung, diese Fassungen in einer leserfreundlichen und zugleich wissenschaftlichen Standards genügenden Weise zu präsentieren, begegnet Band 7 der Werke in Form einer Hybrid-Edition: Der Band bringt den Text der Ausgabe und beschreibt die Varianten, den Entstehungskontext und die Rezeption von "Jugend". Er ist der Bezugspunkt einer digitalen Edition, die sämtliche Fassungen und Fragmentvarianten zugänglich macht - und damit ein Forschungsabenteuer anbietet und zusätzliches Lesevergnügen ermöglicht.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 02.07.2016

Rezensent Lothar Müller rät dringend zur Wiederentdeckung von Wolfgang Koeppens schmalem Prosaband "Jugend" von 1976, der nun als Band 7 der großen Werkausgabe erschienen ist. Die Lektüre lohnt sich gleich doppelt, verspricht der Kritiker: Denn zunächst gewährt das Buch interessante Einblicke in seine langwierige Entstehungsgeschichte, die Überredungsversuche Siegfried Unselds und die Protektion durch Marcel Reich-Ranicki, erklärt Müller. Und dann ist da natürlich noch die bildgewaltig und rasant erzählte Geschichte über den Verfall einer Familie in der Zeit zwischen Erstem Weltkrieg und Weimarer Republik, fährt der Rezensent fort, der Koeppen hier stilistisch zwischen Goethe und Gottfried Benn einordnet. Lesern, die alle Druckfassungen, Vorstufen und Varianten, aber auch die Notizen und poetischen Reflexionen des Autors erkunden wollen, empfiehlt der Kritiker den digitalen Appendix bei Suhrkamp, der von Herausgeber Eckhard Schumacher mühevoll zusammengestellt wurde.
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