zuletzt aktualisiert 20.03.2023, 09.08 Uhr
≡
Home
Presseschauen
Bücher
Kino
Magazin
Archiv
Newsletter
Kino
>
Berlinale Blog "Außer Atem"
Außer Atem: Das Berlinale Blog
Aktualität: 01.02.2011 bis 03.03.2011 - 33 Artikel - Seite 1 von 3
Die Berlinale-Bären 2011
Außer Atem: Das Berlinale Blog
19.02.2011
Goldener Bär
für den besten Film: Asghar Farhadi für "Nader And Simin, A Separation"
Von
Anja Seeliger
Einäugige und Halbblinde
Außer Atem: Das Berlinale Blog
19.02.2011
Die der Berlinale wohlgesonneneren unter den Kritikern machten vorab mal wieder die Weltlage des Kinos verantwortlich für den in diesem Jahr für den Wettbewerb absehbaren
Magerquark
, der in einem Programm von nicht mehr als 16 für den Goldenen Bären antretenden Filmen schon quantitativ vorab erkennbar wurde. Als könnte die Finanzkrise etwas dafür, dass Dieter Kosslick und sein Auswahlkommittee den Wettbewerb in den letzten Jahren mit äußerster Konsequenz zuschanden geritten haben. Allein der Blick auf
Cannes
, wo sich, wie man jetzt schon gut sehen kann, die großen Namen - und zwar die der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft des Kinos - ballen, wo die vertretenen Filme jedenfalls interessanter scheitern werden als sie bei der Berlinale moderato gelingen.
Von
Ekkehard Knörer
Spricht chorisch Vitruvisches: Jaume Collet-Serras 'Unknown'
Außer Atem: Das Berlinale Blog
18.02.2011
Was kann man Höheres und Schöneres erreichen im Blockbuster-Kino als eine Szene, in der es der Plot des Films möglich macht, dass Liam Neeson und Aidan Quinn chorisch einen Satz mit irgendwas über Vitruv sprechen, aus heiterem Himmel, und selbst nicht begreifen, warum sie tun, was sie da tun? Oder
Bruno Ganz als stolzen Ex-Stasimann
und nunmehr in Friedrichshain residierenden Privatdetektiv in den Armen eines von Frank Langella gespielten Oberbosses der Killer nach genossenem Trank aus dem Schierlingsbecher in aller Ganovenehre dahinscheiden zu lassen? Oder be
Von
Ekkehard Knörer
Lokaler Konfliktbewältigungsfilm: Joshua Marstons 'The Forgiveness of Blood'
Außer Atem: Das Berlinale Blog
18.02.2011
In
Albanien
, auf dem Dorf. Mit Handys mit Videofunktion und Computerspielen ist alles dem Anschein nach auf dem Gegenwartsstand der westlichen Zivilisiertheit. Auch Kamera und Erzählweise sind mit technisch halbwegs versierter Middlebrow-Vorhersehbarkeit zugange. Ein paar Menschen lernt man, teils bei ihnen zuhause, teils in der Kneipe kennen und begreift sofort: Hier wird ein Knoten geschürzt. Eine Wegerechtsstreitigkeit führt zu einem
Mord oder Totschlag
und der Umgang mit der Tat lehrt, dass in diesem Dorf in Albanien ein aus westlicher Sicht etwas problematisches funktionales Äquivalent des kodifizierten und ausdifferenzierten Rechtssystems herrscht, das wir kennen und lieben: der Kanun.
Von
Ekkehard Knörer
Verbindet Ökonomie und Action: Dante Lams 'The Stool Pigeon'
Außer Atem: Das Berlinale Blog
18.02.2011
Die Schulden des frisch aus dem Knast entlassenen Ghost Jr. (Nicholas Tse) belaufen sich auf rund
800.000 Dollar
. Bis er die, was unwahrscheinlich ist, zusammenkriegt, bleibt seine Schwester in den Händen von Zuhältern.
780.000 Dollar
kostet ein kleiner Ohrring in einem Edel-Schmuckladen, der bis unter die Decke vollgepackt ist mit solchem und teureren Schmuck. Der Juwelier soll ausgeraubt werden - Ghost Jr. ist da nur eines von vielen Rädchen im Getriebe. Zugleich ist Ghost Jr. Spitzel für die Polizei - wenn alles glatt läuft und am Ende seiner Tätigkeit eine Verhaftung steht, erhält er
eine Million Dollar
.
Von
Thomas Groh
Psychodama als Kammerspiel: Jonathan Sagalls 'Odem'
Außer Atem: Das Berlinale Blog
18.02.2011
Lara, weiblich, nicht allzu glücklich, aber auch wieder nicht unglücklich verheiratet, nicht mehr ganz jung, aber auch noch nicht alt, sucht keinen Kontakt mehr zu ihrer Freundin Inan. Dann aber steht diese eines Tages vor ihrer Tür. Einen Tag zu spät, ihren Geburtstag hat Lara am Vortag gefeiert. Etwas stimmt nicht zwischen den beiden Frauen, was genau allerdings
nicht im Lot
ist, erfährt man nur nach und nach, Scheibchen für Scheibchen, in einer mehr aufwendigen als ertragreichen Rückblendenstruktur.
Von
Ekkehard Knörer
Ups and Downs einer Beziehungskiste: Andres Veiels 'Wer wenn nicht wir'
Außer Atem: Das Berlinale Blog
18.02.2011
Für
Katzen
ist das kein guter Berlinalewettbewerb: In "The Future" (unsere Kritik) stirbt eine im Heim über Beziehungskrisen nicht abgeholte Katze den Tod durch Einschläferung, bei "Wer wenn nicht wir" wird gleich zu Beginn eine Katze standesgemäß erschossen. Das Jahr ist 1949, auf der anderen Seite des Gewehrs steht Will Vesper, Literat im Dienste des Dritten Reiches, und hält eine pädagogische Rede an den Sohn, Bernward Vesper: Die Katzen gehören nicht zu uns, sie stammen aus dem Orient und sind damit die
Juden unter den Tieren
und insbesondere diese Katze, die des Sohns, tötete die schönen Nachtigallen.
Von
Thomas Groh
Will nichts, wagt nichts: Lee Yoon-kis 'Come Rain, Come Shine'
Außer Atem: Das Berlinale Blog
17.02.2011
Im Auto, auf dem Weg zum Flughafen, kündigt die Frau dem Mann
die Ehe auf
. Leider fliegt der Film dann nicht mit ihr fort, sondern kehrt ins gemeinsame Domizil zurück, bleibt am Boden, in jeder Hinsicht.
Von
Lukas Foerster
Erstarren in der Gegen-Konvention: Jan Krügers 'Auf der Suche' und Elke Haucks 'Der Preis'
Außer Atem: Das Berlinale Blog
17.02.2011
Stumm und starr stehen im Osten und in Marseille
deutsche Menschen
. Hingestellt sind sie, die Wörter sind karg in den Mündern, von Regisseurinnen und Regisseure, von denen wir schon Großartiges sahen und weiter Großes erhoffen. Blickt man jedoch auf die aktuelle Berlinale-Bilanz jenes deutschen Filmschaffens, das oft zu pauschal unter den Begriff der "
Berliner Schule
" gefasst wird, dann muss das Urteil ausgesprochen gemischt ausfallen.
Von
Ekkehard Knörer
Kein Plot, viele Details: Rodrigo Morenos 'Un Mundo Misterioso'
Außer Atem: Das Berlinale Blog
17.02.2011
An einer Stelle diskutieren drei in einem argentinischen Bücherantiquariat über einen Bestseller aus längst vergangenen Dekaden. In dem passiert nichts, sagt der eine, der Plot werde zweitrangig und es gehe nur noch um Details. Aber wieso passiert denn da nichts, fragt der zweite. Antwortet der dritte: Warum sollte denn überhaupt etwas passieren?
Von
Thomas Groh
Eher gescheitert, mit einer Ausnahme: 'Drei Leben' von Christian Petzold, Dominik Graf, Christoph Hochhäusler
Außer Atem: Das Berlinale Blog
17.02.2011
"Die Grenzen zwischen Kino und Fernsehen aufweichen" möchte die
ARD
, wenn sie das Fernsehprojekt "Dreileben" im Forum der Berlinale präsentiert. Das sagt zumindest ihr Vetreter vor der Pressevorstellung. Wenn das ausliegende Presseheft der Fernsehanstalt dann stolz offenlegt, dass fast alle größeren deutschen Filme des Festivals mit ihren Geldern (wenigstens) koproduziert wurden, darf man sich schon fragen, ob diese Grenze, soweit sie überhaupt noch existiert, nicht schon vor "Dreileben" ziemlich
windelweich
war.
Von
Lukas Foerster
Bromance im Leerlauf: Seyfi Teomans 'Our Grand Despair'
Außer Atem: Das Berlinale Blog
16.02.2011
Die
Zweierbeziehung
der Liebe, meinte
Georg Simmel
, bedürfe eines/r Dritten, um in der Abgrenzung zu diesem ihre eigene Identität zu gewinnen. Im türkischen Wettbewerbsfilm "Our Grand Despair" sieht es für kurze Zeit so aus, als könnte das funktionieren. Am Ende aber hat der Film die Dritte wieder ausgeschieden, neue Identitäten sind nicht entstanden.
Von
Lukas Foerster
Minimalistisches Monument: Bela Tarrs 'The Turin Horse'
Außer Atem: Das Berlinale Blog
16.02.2011
Ein Mann und eine Frau im Haus, ein Pferd im Stall. Das Pferd bekommt Wasser aus dem Brunnen, die Menschen essen Kartoffeln. Der Mann sitzt stumm vor seinem Teller und lässt seine Faust auf die Kartoffel knallen, bevor er sich sie, noch
kochend heiß
, in den Mund stopft. Genauso stumm und stumpf sitzt er auch vor den Holzscheiten, auf die er mit der Axt einschlägt, oder vor dem Gürtel, in den er Löcher sticht. Die Frau, die sich bei allem, was sie macht, ein wenig raffinierter anstellt als der Mann, die aber trotzdem nichts zu lachen hat, pustet auf die Kartoffeln, bevor sie sie verspeist. Als das Pferd vor den Wagen gespannt werden soll, bockt es.
Von
Lukas Foerster
Zwischen zwei Phasen in Permanenz: Miranda Julys 'The Future'
Außer Atem: Das Berlinale Blog
15.02.2011
Die Zukunft liegt in der Vergangenheit. Zumindest was die Ästhetik der eigenen Lebensführung für Sophie (Miranda July) und Jason (Hamish Linklater) betrifft.
Von
Thomas Groh
Das Nichtzuendesehen von Filmen: Ein Tag im Wettbewerb mit Alexander Mindadze, Ralph Fiennes und Philippe Le Guay
Außer Atem: Das Berlinale Blog
15.02.2011
"An einem Samstag" gab es vorab, da musste man unterschreiben, dass man nicht vor der Berlinale-Vorführung im Wettbewerb drüber berichtet. Es gibt sogar Klauseln, habe ich gestern erfahren, die einem verbieten, auch nur ein einziges Wort zu einem exklusiv im voraus gezeigten Film irgendwem gegenüber zu verlieren.
Von
Ekkehard Knörer
⊳