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Berlinale Blog "Außer Atem"
Außer Atem: Das Berlinale Blog
Aktualität: 01.02.2017 bis 03.03.2017 - 58 Artikel - Seite 1 von 4
Die Bären 2017
Außer Atem: Das Berlinale Blog
18.02.2017
Die Jury hat entschieden: Der
Goldene Bär
der Berlinale geht an "On Body and Soul" der ungarischen Regisseurin
Ildikó Enyedi
. Alle Bären auf einen Blick
Mit begeisterter Umarmung bestraft: Die Berlinale-Presseschau vom 18.02.2017
Außer Atem: Das Berlinale Blog
18.02.2017
Das Festival ist gelaufen, die Kritiker ziehen
Bilanz
: Allzu große Begeisterung angesichts des Wettbewerbs herrscht nicht, dafür halten die Nebensektionen einige Perlen und viel Diskussionsstoff parat. Außerdem steht die Frage im Raum:
Wer wird Kosslicks Nachfolger
?
Verlassen und Verlassen-Werden - ein Festivalresümee
Außer Atem: Das Berlinale Blog
17.02.2017
Beziehungskrisen
, aber vor allem ein Rückzug in die
ästhetische Komfortzone
prägen diesen Jahrgang. Liegt es daran, dass das Kino auf der Berlinale wirkte wie eine
überalterte
Kunst? Aber an den Rändern des Festivals plädieren einige Filme für einen absichtslosen Blick in die Welt. Und in Nebensektionen gab es die Filme, über die
eigentlich gestritten
werden sollte,
Nicolas Wackerbarths
"Casting" und
Raoul Pecks
"I am not your Negro" (Auf dem Bild: Bärenfavorit Aki Kaurismäki, Foto: Malla Hukkanen)
Von
Thomas Groh, Anja Seeliger
Kunstdiskurs und revolutionäre Praxis bei der Apfelernte: Julian Radlmaiers 'Selbstkritik eines bürgerlichen Hundes' (Perspektive Deutsches Kino)
Außer Atem: Das Berlinale Blog
17.02.2017
Jungregisseur Julian steckt in der Krise: Kein Mensch will mehr ästhetisch-politisch radikale Filme sehen, aber seine Rückkehr zur Narration wird ihn auch nicht weiterbringen. Das verklickert ihm sehr deutlich Judith, die es inzwischen zur Kritikerin gebracht hat.
Von
Thekla Dannenberg
Das Beil schon in der Hand: Liu Jians 'Have a Nice Day' (Wettbewerb)
Außer Atem: Das Berlinale Blog
17.02.2017
"Freiheit?" lacht eine Figur in "Hao Ji Le" ("Have A Nice Day") einmal verächtlich.
Drei Sphären von Freiheit
gebe es, erklärt sie dann: die des Bauernmarktes, dort kaufe man, was es gerade gibt. Dann die des Supermarktes, dort hat man die freie Auswahl. Und drittens die Sphäre des Online-Shoppings. Eine Erklärung folgt darauf nicht mehr, aber das Prinzip ist klar.
Von
Katrin Doerksen
In den saftigsten Farben: Merzak Allouaches 'Investigating Paradise' (Panorama)
Außer Atem: Das Berlinale Blog
17.02.2017
Wie stellen Sie sich
das Paradies
vor, fragt die Frau. Als Land, in dem Milch und Honig fließen, sagt der eine, da muss man nicht mehr arbeiten, der andere, es gibt Früchte im Überfluss, so der dritte. Und Wein, darum gibt es nämlich das Paradies, damit wir hier so gottesfürchtig leben, dass wir dort dann
im Überfluss genießen
können, was uns auf der Erde verboten ist, sagt ein fünfter. Etwa die Hälfte der befragten Männer sind überzeugt, dass jeder Mann im Paradies die Zärtlichkeiten von
72 ihm allein zugedachten Houris
empfängt. Und was machen die Frauen im Paradies? Da gucken alle ganz verblüfft, diese Frage haben sie sich noch nicht gestellt.
Von
Anja Seeliger
Die Wörter werden betrunken: Die Berlinale-Presseschau vom 17.02.2017
Außer Atem: Das Berlinale Blog
17.02.2017
Zum Ende noch ein Highlight: Die Kritik liegt
Hong Sang-Soos
"On the Beach at Night Alone" geschlossen zu Füßen. Sogar die Wörter frönen darin dem Alkohol, erfahren wir zudem. Rührt daher die allgemeine
Sprachlosigkeit
dieses Wettbewerbs? Und warum gibt es darin zwar
wenig Sex, aber viele Zigaretten
? Eine Presseschau.
Im Rosengarten: Hong Sangsoos 'On The Beach At Night Alone' (Wettbewerb)
Außer Atem: Das Berlinale Blog
16.02.2017
Wenig überraschend hat Hong Sangsoo wieder einen zweigeteilten Film gedreht,
antiklimaktisch und ruhig
. Anders als noch in "Right Now, Wrong Then" erzählt der Koreaner diesmal aber nicht zwei Mal vom selben Geschehen in unterschiedlichen Variationen, sondern von zeitlich voneinander abgegrenzten Episoden im Leben der Schauspielerin Younghee (Kim Minhee).
Von
Katrin Doerksen
Wie ein komplizierter Tanz: Raja Amaris 'Foreign Body' (Forum)
Außer Atem: Das Berlinale Blog
16.02.2017
Die Flucht sehen wir nicht, nur die Ankunft: Die
Tunesierin Samia
hat es nach Paris geschafft. Sie wohnt - wie einige andere Illegale auch - bei Imed, einem Bekannten aus Tunesien. Imed arbeitet in einer Bar, er hat Arbeit, eine Wohnung, Geld - kurz, er kennt sich aus. Er hat aber auch einen dominierenden Charakter. Er weiß ganz genau, was gut für den Neuankömmling ist und was nicht. Samia lässt sich das nicht lange gefallen, schnell hat sie sich freigemacht und zieht zu Madame Berteau, einer wohlhabenden Witwe, die Hilfe braucht beim Sortieren des Nachlasses ihres Ehemannes. Unten vor der Tür steht bald Imed, der Samias Unabhängigkeit nicht akzeptieren will.
Von
Anja Seeliger
Das Verlangen nach Reinheit schafft Monster: Raoul Pecks "I Am Not Your Negro" (Panorama)
Außer Atem: Das Berlinale Blog
16.02.2017
Raoul Pecks
"I Am Not Your Negro" ist ein sehr konkreter Film über das Leben von Schwarzen in den USA und über schwarze Geschichte, aber vor allem über den ein wenig in Vergessenheit geratenen
James Baldwin
.
Von
Thekla Dannenberg
Vulgärpoetischer Brei: Die Berlinale-Presseschau zum 16.02.2017
Außer Atem: Das Berlinale Blog
16.02.2017
Festivalendspurt. Volker Schlöndorff verabreicht durchmischte Kost, Romuald Karmakar denkt im Techno-Keller an Deutschland. Die Presseschau.
Über alle Maßen pessimistisch: "El bar" von Alex de la Iglesia
Außer Atem: Das Berlinale Blog
15.02.2017
Millionenfach vergrößerte Zellen, Milben, Bakterien und Viren schieben sich in den Opening Credits von "El bar" über die Leinwand. Im letzten Bild der Sequenz erblühen weiße Sporen aus dem Schwarz. Als der Name des Regisseurs erscheint, versetzt sich die Kamera in eine Rückwärtsbewegung und offenbart: sein Name, von Schimmelblüten umrankt, ist nichts anderes als ein Plakat an einer über und über beklebten Werbewand, an der die Leute vorbeirennen, ohne Notiz zu nehmen.
Von
Katrin Doerksen
Irgendwann geht das Licht aus: Teresa Villaverdes 'Colo' (Wettbewerb)
Außer Atem: Das Berlinale Blog
15.02.2017
Lissabon,
Wirtschaftskrise
. Eine Familie - von der Einrichtung her: weißgott keine, die man der untersten Schicht der Bevölkerung zugerechnet hätte - bekommt die Folgen eines schleichenden Wohlstandsverlusts konkret zu spüren: Die Mutter verschwindet plötzlich, taucht dann wieder auf. Dann ist der Vater verschwunden, der sich mit sinnlosen Tätigkeiten den Tag vertreibt. Das Geld für den Bus für die Tochter reicht kaum hin. Mit der Bank sei alles geregelt, sagt die Mutter einmal. Nur mit dem Strom ist es so eine Sache. Ein paar wenige Tage leuchten die Lampen zwar noch, doch begleichen kann die Familie ihre Schulden frühestens in ein paar Wochen. Zwischendurch entführt der Vater einen ehemaligen Schulkameraden, der an einer jobtechnisch relevanten Position sitzt, aufs Läppischste.
Von
Thomas Groh
Absolut albtraumhafte Welt: "Maman Colonelle" von Dieudo Hamadi (Forum)
Außer Atem: Das Berlinale Blog
15.02.2017
Wenn Colonelle Honorine Munyole auftaucht, wird ihr gehuldigt. Sie ist
Maman Colonelle
, und die Frauen des Dorfes bekunden ihre Ergebenheit gegenüber der kräftigen Offizierin. In Bukavu hat sie lange Dienst getan, jetzt wird sie versetzt. In Kisangani, V.S. Naipauls legendärer Stadt an der Biegung des großen Flusses, soll sich ihre Polizeieinheit dem Schutz von Kindern und dem Kampf gegen sexuelle Gewalt verschreiben. Groß verkünden es die Lettern über dem Eingang ihres Reviers, neben dem UN-Signet, auf ihrer Uniform prangen zwei stolze Löwenköpfe. Neunzehn Polizisten stehen ihr zur Verfügung, die notdürftig Haltung annehmen, wenn die Kommandeurin es verlangt, aber voll dabei sind, wenn sie ihre Kampfmontur anlegen und die Maschinenpistolen aus dem Schrank holen dürfen.
Von
Thekla Dannenberg
Lissette Orozcos Doku 'Adriana's Pact' (Panorama)
Außer Atem: Das Berlinale Blog
15.02.2017
Die chilenische Regisseurin Lissette Orozco hat einen
Dokumentarfilm
über ihre Tante Adriana gedreht: eine gutaussehende lebhafte Frau, immer berufstätig gewesen, voller Unternehmens- und Lachlust, die in Australien lebt. Bei einem Besuch bei den Verwandten in Chile 2007 wird sie verhaftet. Der Vorwurf: Sie soll für
Pinochets Geheimpolizei DINA
gearbeitet, Gefangene "befragt" und
gefoltert
haben. Adriana streitet das vehement ab, und hier beginnt der Dokumentarfilm.
Von
Anja Seeliger
⊳