Fehlt der Biss: "Todos os mortos - All the Dead Ones" von Caetano Gotardo und Marco Dutra (Wettbewerb)Außer Atem: Das Berlinale Blog 24.02.2020 Es ist das Jahr 1899. Josefina, eine wunderschöne schwarze alte Frau in einem karierten Kleid mit Spitzenkragen und bestickter weißer Schürze, röstet über einem Feuer im Hof den Kaffee. Dann geht sie mit der Pfanne ins Haus, mahlt den Kaffee, brüht ihn auf und deckt den Tisch im Esszimmer. Sie selbst trinkt ihren Kaffee in der Küche. Es regnet und sie singt ein Lied von den guten Göttern des Regens. Wenig später ist sie tot, Brasilien unabhängig und die Sklaverei abgeschafft. Die Familie muss ihren Kaffee jetzt selbst kochen. Von Anja Seeliger
Wohlkomponierte Zufälligkeiten: Matias Marianis "Cidade Pássaro" (Panorama)Außer Atem: Das Berlinale Blog 22.02.2020 Eine coolere Kombination als die von Brasilien und Nigeria kann man sich kaum vorstellen, da kann nicht einmal die von Musik und Mathematik mithalten. Matias Marianis Spielfilmdebüt "Cidade Pássaro" greift hoch verbindet gleich alles, die Bewegung innerhalb des Südens und auf abstrakter Ebene: Der junge nigerianische Musiker Amadi kommt nach São Paulo auf der Suche nach seinem älteren Bruder Ikenna, der dort an einer Universität Qualitative Statistik unterrichten wollte. Von Thekla Dannenberg