Elfriede Brüning

Ich musste einfach schreiben, unbedingt...

Elfriede Brüning - Briefwechsel mit Zeitgenossen 1930-2007
Cover: Ich musste einfach schreiben, unbedingt...
Klartext Verlag, Essen 2008
ISBN 9783898618465
Gebunden, 462 Seiten, 34,95 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Eleonore Sent. Die Auswahl aus den von 1930 bis 2003 geführten Korrespondenzen zeigt die Autorin im Austausch mit (befreundeten) Schriftstellern, literarischen Mentoren, Kritikern, Verlegern und Lektoren. Wichtige, immer wieder aufgegriffene Themen sind Möglichkeiten des Schreibens in der NS-Zeit, Literatur im Exil und in der "inneren Emigration"; Widerstand und Terror in Nationalsozialismus und Kommunismus; die Arbeit des "Bundes proletarisch-revolutionärer Schriftsteller" (BPRS) in der Illegalität nach 1933, DDR-Literatur und Zensur, Diskussionen um den ästhetischen Anspruch von Unterhaltungsliteratur.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 11.11.2008

Erfreut zeigt sich Sabine Kebir über diesen Band mit der Korrespondenz der Schriftstellerin Elfriede Brüning. Sie berichtet über das Leben der inzwischen 98-Jährigen, die in der DDR eine Bestsellerautorin war, in der Bundesrepublik aber nahezu unbekannt blieb, was sich inzwischen aber auch geändert hat. Vorliegender Band dokumentiert für Kebir, dass Brüning keineswegs eine "brave Parteigängerin" war, wie Günter Kuhnert behauptet hat. Im Gegenteil: Brüning habe immer wieder Tabus gebrochen und so die literarischen Spielräume erweitert. Ihre Themen habe sie sich nicht von der Partei diktieren lassen und daher oft genug Probleme bekommen. Neben Korrespondenzen mit Kollegen wie Johannes Mario Simmel, Wolfgang Leonhard, Rudolf Fries, Paul Zech, Berta Waterstrat, Uwe Timm, Eva Strittmatter, Alice Schwarzer hebt Kebir den Briefwechsel mit Anna Seghers und Hedda Zinner herovr, der "unterschwellige Rivalitäten" offenbart. Generell bescheinigt sie dem Band, "neue Facetten deutscher Kulturgeschichte" zu zeigen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 08.11.2008

Neue Facetten der deutschen Literatur- und Kulturgeschichte eröffnet aus Sicht von Rezensentin Sabine Kebir dieser Band mit Korrespondenzen der DDR-Autorin Elfriede Brüning mit Zeitgenossen. Auch bietet die Edition ihrer Ansicht nach eine Menge aufschlussreiches Anschauungsmaterial über eine Nachkriegsautorin, die "immer wieder Tabus" gebrochen und so "die literarischen Spielräume generell erweitert" habe. In der DDR sei Brüning zeitweise fast eine Bestsellerautorin gewesen, im Westen unbeachtet, mitunter gar als " brave Parteigängerin des realen Idiotismus" geschmäht. Zu Unrecht allerdings, wie die Rezesentin findet, die einige Beispiele für die Unkonventionalität dieser Autorin bietet. Und informiert, dass der "dicke" Band Korrespondenzen mit Kollegen wie Johannes Mario Simmel, Wolfgang Leonhard, Rudolf Fries, Paul Zech, Berta Waterstrat, Uwe Timm, Eva Strittmatter, Alice Schwarzer, Jan Koplowitz, Anna Seghers und Hedda Zinner enthält.
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