Margret Franzlik

Erinnerung an Wolfgang Hilbig

Cover: Erinnerung an Wolfgang Hilbig
Transit Buchverlag, Berlin 2014
ISBN 9783887473006
Gebunden, 128 Seiten, 16,80 EUR

Klappentext

Mit zahlreichen Abbildungen. Wolfgang Hilbigs frühe Zeit über den Alltag in Meuselwitz, über seine Eltern, die Freunde, über Buchhändler und Buchmessen. Kennengelernt haben sie sich im Sommer 1969 im Ausflugslokal Nonnenhof, sie als Aushilfskellnerin nach dem Abitur, er als Geschirr-Abräumer und blieben dann bis 1982 ein Paar, wenn auch selten zusammenlebend: sie meist in Berlin oder Leipzig, er meist in Meuselwitz.In kleinen, behutsamen Texten beschreibt Margret Franzlik ihr gemeinsames Leben mit seiner Familie, mit manchmal anstrengenden Freunden, mit der 1980 geborenen Tochter, mit dem Schriftsteller, der sich die Zeit zum Schreiben regelrecht stehlen muss, aber manchmal auch gerne stehlen lässt, über das rastlose Lesen, das Klauen von "West-Büchern"auf der Messe in Leipzig, das private und berufliche Heizen, Rockmusikabende in Meuselwitz, Erfahrungen mit der Obrigkeit von der Zensur bis zum Gefängnis und schließlich die Wiederbegegnung nach dem Mauerfall. Kombiniert mit vielen Fotos und Faksimiles, kurzen Zitaten aus Hilbigs Briefen und Postkarten an die Autorin gelingt ihr ein Buch über die frühe Zeit des damals noch völlig unbekannten Schriftstellers und Dichters.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 06.08.2014

Dem Geheimnis Wolfgang Hilbig kommt Rezensent Helmut Böttiger mit diesem Buch nicht auf die Schliche, gern gelesen hat er es aber dennoch. Margret Franzlik schreibt hier allerdings auch keine Biografie, berichtet der Kritiker, vielmehr erinnert sich die einstige Geliebte und Mutter seiner Tochter Constance in kleinen Skizzen und Prosastücken an Schauplätze und Anekdoten, die stets Emotionales und Privates aussparen. Der Rezensent lernt hier den gemeinsamen Freundeskreis der beiden kennen, Schrips und Katze etwa, mit denen man in der "Bärenhöhle" in Hilbis Heimatort Meuselwitz nach Rockkonzerten noch einen Wein trank. Auch an Hilbigs Großeltern, das Schweineschlachten und Erlebnisse beim Buchhändler Fiedler erinnert sich Franzlik, meianst nüchtern, aber doch bisweilen mit "untergründigem Pathos", so Böttiger, der Hilbig nun zumindest mit mehr Konturen sieht.
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