Thomas Strässle

Fake und Fiktion

Über die Erfindung von Wahrheit
Cover: Fake und Fiktion
Carl Hanser Verlag, München 2019
ISBN 9783446262294
Kartoniert, 96 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

Schluss mit dem Starren auf die Faktenchecks! Zur Halbzeit der Präsidentschaft von Donald Trump wissen alle, dass die Fiktion im Gewande des Fakes die Vorherrschaft der Fakten abgelöst hat. Die Instanz für Fragen der Fiktion, die Literaturwissenschaft, hat sich aber bislang vornehm zurückgehalten. Nun nimmt sich der Literaturwissenschaftler Thomas Strässle der Sache an. Jeder Fake ist eine Form von Fiktion, wie auch ein Roman Fiktion ist. Aber nicht jede Fiktion ist auch ein Fake. Was muss passieren, damit eine Fiktion als Fake für wahr gehalten wird? Wie lernen wir, Lügen zu unterscheiden - die schönen Lügen der Literatur von den bösen Lügen der Fakes? Davon handelt Strässles Essay.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 02.05.2019

Rezensentin Maja Beckers bekommt mit dem Buch des Literaturwissenschaftlers Thomas Strässle zwar kein Instrumentarium an die Hand, mit dem sie jede Fälschung entlarven kann. Als Vademekum, das für die Macharten und Wirkungsweisen von Fake und Fiktion sensibilisiert, taugt das Buch ihrer Meinung aber schon. Was Fake, was Fiktion ist und wie beides miteinander zusammenhängt, kann der Autor ihr nachvollziehbar auseinandersetzen. Das tolle Resultat ist laut Beckers ein mündigerer Leser. Dass Sachbücher und Reportagen und ihre fiktionale Seite bei Strässle nicht vorkommen, findet sie umso bedauerlicher.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 12.04.2019

Thomas Ribi holt sich beim Literaturwissenschaftler Thomas Strässle das Werkzeug, um das Vorgehen bei der Vermittlung von vermeintlichen Wahrheiten besser beurteilen zu können. Die Literaturwissenschaft scheint Ribi gut geeignet, um Fake und Fiktion zu untersuchen und ihre Konstruktionsweisen zu erläutern. Wie vertrackt Fiktionen sind und dass sie sich vom Fake unterscheiden, lehrt Ribi die Lektüre ebenso wie den Umstand, dass erst die Beimischung von Wahrheit den Fake problematisch macht. Was weiter hinter Fakes steckt, ihre Mission, ihr Gift, kann der Autor dem Rezensenten erläutern.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 05.04.2019

Daniel-Pascal Zorn lobt Thomas Strässles Buch für sein aufklärerisches Potenzial. Was Faktum, Fake und Fiktion unterscheidet, kann der Rezensent nach der Lektüre besser entscheiden. Und er fühlt sich im Zweifelsfall zum Handeln aufgefordert. Vor allem Strässles Analysen von Erzähltechniken und Beispielen aus der Literatur findet der Rezensent überzeugend. Weniger ertragreich hingegen scheinen ihm die etymologischen und philosophischen Gedanken und Begriffserkundungen im Buch. Eine anregende Problematisierung der Begriffe leistet das Buch laut Rezensent allerdings schon.
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