Magazinrundschau
Mit der Strenge einer Linie
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag ab 10 Uhr.
13.08.2013. Detroit verkauft keine Kunst, versichert Le Monde. In La Repubblica blickt der Historiker Marco Revelli in das schwarze Loch, das die radikale Linke hinterlassen hat. Magyar Narancs blickt auf ungarische Auswanderer. Das New York Magazine porträtiert den Designer Narciso Rodriguez. Cabinet fragt sich mit Giacomo Leopardi, ob der Tod auch nur eine Mode ist. In The New Republic fragt Steven Pinker: Was haben die Geisteswissenschaften denn Neues zu bieten?
Le Monde (Frankreich), 09.08.2013
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Gerade ist auch eine Fernsehserie über das Leben in Detroit gestartet: "Low Winter Sun". Zur Lektüre empfiehlt Carpentier Charlie LeDuffs Buch "Detroit, an American Autopsy" (Auszug).
New Republic (USA), 19.08.2013
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Abraham Riesman zeichnet ein arg ambivalentes Bild des Comicautors Mark Millar, der das Superhelden-Genre auf den Kopf stellte, indem er in "Nemesis" einen Milliardär erschuf, der in seiner verbrecherischen Widerwärtigkeit nur von einem Polizeichef aufgehalten werden kann. Außerdem ist er bei Fox zuständig für die Verfilmung von Marvel-Comics und seiner eigenen ("Kick-Ass", "The Ultimates"): "Niemand hat das so Genre auf so schockierende Weise dekonstruiert und so erfolgreich befördert. Seine Kritiker sagen, er bringt das Schlechteste seiner Leser zum Vorschein, seine Anhänger sagen, er ist ein schlaues Genie und hat das Genre neu erfunden."
Außerdem: Paul Berman beschäftigt sich in einem Essay mit Albert Camus' "Chroniques algériennes", die jetzt erstmals ins Englische übersetzt wurden. Präsident Obama ist selbst schuld, dass ihm jetzt vorgeworfen wird, die Amerikaner über ihre Überwachung belogen zu haben, meint Jeffrey Rosen: "Die Regierung glaubt, sie dürfe keine Details ihres Überwachungsprogramms enthüllen, darum benutzt sie eine komische Sprache und wird dann beim 'Lügen' ertappt, was eine Atmosphäre der Unehrlichkeit und des Misstrauens schafft."
Elet es Irodalom (Ungarn), 09.08.2013
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Repubblica (Italien), 08.08.2013
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Außerdem in Repubblica: ein Interview mit Ian McEwan über den auch in Italien neu übersetzten und gefeierten Roman "Stoner" von John Williams (hier eine Leseprobe).
New York Magazine (USA), 19.08.2013
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Die Autorin Lionel Shriver ("We need to talk about Kevin") denkt in einem Essay über das "nicht schön sein" nach. Es kommt in vielen Formen. Shriver hatte als Kind vorstehende Zähne, andere schielen, haben ein fliehendes Kinn oder sind fett. Und sie werden völlig anders behandelt als schöne Menschen. Hier zitiert sie Irina, eine Protagonistin aus ihrem Roman "The Post-Birthday World": "Menschen, die immer gut ausgesehen haben, sagt sie, 'haben keine Ahnung, dass die Art wie sie behandelt werden von ihrem Aussehen abhängt. Ich wette, dass attraktive Menschen sogar eine höhere Meinung von der Menschheit haben. Weil jeder immer nett zu ihnen ist, glauben sie, dass jeder nett ist. Aber es ist nicht jeder nett."
Außerdem: Marc Jacobs spricht über seine Tätowierungen. Und der Star des Covers, die Schauspielerin und Regisseurin Lake Bell, die mit einem Tätowierkünstler verheiratet ist, erklärt, warum sie keine hat. Und hier noch eine Bilderstrecke mit den Trends für den Herbst: Supertoll sind diese Skunk-Handschuhe von Altuzarra!
Kennen Sie den amerikanischen Volkshelden John Henry, einen befreiten Sklaven aus dem 19. Jahrhundert? Drehbuchautor Damon Lindelof erklärt Ihnen im Gespräch mit Scott Brown, warum Sie in absehbarer Zeit auf keine adäquate Verfilmung von Wests tödlichem Kampf gegen die Maschinen hoffen dürfen - aber umso mehr auf eine, in der John Henry von einem anderen Planeten stammt, Superheldenkräfte besitzt, am Ende doch nicht stirbt, dafür das Mädchen kriegt und selbstredend die ganze Erde rettet: "Niemand fragt notgedrungen danach, aber es geschieht einfach irgendwie. Lindelof nennt dies 'Story Gravity', die Schwerkraft der Geschichte. Und damit umzugehen - ob das nun heißt, sich dem zu widersetzen oder sie geschickt zu meistern - ist die große Herausforderung dabei, wenn man diese neue Sorte von Tentpole Blockbustern schreibt. Früher lautete die Frage: 'Wie können wir uns toppen?' Die neue lautet scheinbar: 'Wie können wir uns stoppen?'"
Vanity Fair (USA), 01.09.2013
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Außerdem: Michael Lewis erzählt die Geschichte des ehemaligen Goldman-Sachs-Programmierers Sergei Aleinikow, der zu acht Jahren Gefängnis verurteilt wurde, weil er angeblich Computercode gestohlen haben sollte.
Cabinet (USA), 13.08.2013
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Magyar Narancs (Ungarn), 04.07.2013
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Hier der erste Teil, mit englischen Untertiteln:
Slate (USA), 30.07.2013
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Nepszabadsag (Ungarn), 10.08.2013
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Economist (UK), 10.08.2013
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Weiteres: Der Economist sorgt sich um Chinas rasant ansteigenden C02-Ausstoß: Das Land "produziert beinahe doppelt soviel C02 wie Amerika. Gegenüber dem Westen befindet es sich nicht mehr bloß in einer Aufholjagd. Der durchschnittliche Chinese produziert dieselbe Menge an C02 wie der durchschnittliche Europäer." Außerdem empfiehlt der Economist eine Biografie über Mathew Brady, der mit seinen Politikerporträts und Fotografien die USA im 19. Jahrhundert dokumentierte.
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