
Auch für Tom Kludt ist die
Fußball-
WM in Katar ein absolutes Desaster. Allerdings ein hausgemachtes, zu dem auch die
Medien beitragen: "Die Organisatoren haben Beschränkungen auferlegt, wo und was Medienvertreter dokumentieren können, und
verbieten das Filmen oder Fotografieren von Wohnhäusern, Privatunternehmen und Regierungseinrichtungen. Die harte Haltung der Regierung hat bereits zu Zwischenfällen geführt. Letzte Woche unterbrachen katarische Sicherheitsbeamte die Live-Aufnahmen eines dänischen Fernsehteams in den Straßen von Doha und drohten, die Kameraausrüstung zu zerstören; die Organisatoren der Fußballweltmeisterschaft entschuldigten sich später und erklärten, es habe sich um einen Fehler gehandelt. 'Es herrscht eine
echte Feindseligkeit zwischen den Medien, den Fans und dem Gastgeberland, wie ich sie noch nie erlebt habe', sagt
Guardian-Reporter Barney Ronay, der in diesem Jahr zum dritten Mal über die Fußballweltmeisterschaft der Männer berichtet. 'So sollte es eigentlich nicht sein.' Ronay ist besorgt, dass es zu weiteren Zwischenfällen zwischen Journalisten und den katarischen Behörden kommen könnte, aber er glaubt auch, dass die angespannte Atmosphäre es den Medien unmöglich macht, über das Ereignis ausschließlich durch das Prisma des Sports zu berichten. 'Es gibt nur eine Geschichte', sagte Ronay, 'und die lautet:
Was zum Teufel machen wir alle hier?'" Die Antwort wäre:
Geld und Quoten sichern. "Andere Fans des Fußballs sind zu einer ähnlichen Abwägung gezwungen, da der
globale Fußball in diesem Jahrhundert durch den Eintritt einer Reihe von Petro-Staaten aus dem Nahen Osten auf den Kopf gestellt wurde.
Manchester City ist dank der Großzügigkeit seines Besitzers, Scheich Mansour bin Zayed Al Nahyan aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, zum dominierenden Verein in England geworden. Ein weiterer englischer Verein,
Newcastle United, wurde letztes Jahr vom Public Investment Fund Saudi-Arabiens gekauft. Die Katarer, die über eines der größten Erdgasvorkommen der Welt verfügen, haben auch an dieser Front mitgemischt. Die staatliche Beteiligungsgesellschaft Katars ist Eigentümerin von
Paris Saint-
Germain, einer galaktischen Mannschaft mit Lionel Messi, Kylian Mbappé und Neymar an der Spitze. [Der Vollständigkeit halber sei hier auch
Bayern München erwähnt, die von Katar laut
Bild-Zeitung (
via Fußball News) mit um die 17 Millionen Euro jährlich gesponsort werden] Diese Übernahmen werden weithin als Lehrbuchfälle von '
Sportswashing' angesehen, bei denen ein Land mit einem angeschlagenen Image einen geliebten Sport nutzt, um sein Image aufzupolieren. Die Fußballweltmeisterschaft 2022 könnte der ultimative Ausdruck dafür sein."
Die
Kushners, Trumps Tochter Ivanka und ihr Mann Jared, sind als ehemalige Berater von Donald Trump in den besseren Kreisen von Washington und New York heute unmöglich, in
Florida, wohin sie mit ihrer Familie gezogen sind, geht es ihnen glänzend - auch dank der engen persönliche Beziehung Kushners zum saudischen Kronprinzen
Mohammed bin Salman und zu Katar, berichtet Emily Jane Fox in einer
Reportage, die einen würgen lässt. "Etwa sechs Monate nach der Vereidigung Joe Bidens gab Kushner in Florida bekannt, dass er die Investmentfirma
Affinity Partners gründen würde. Bis zum Ende des Jahres hatte Affinity
3 Milliarden Dollar eingesammelt, davon 2 Milliarden Dollar von einem Fonds unter der Leitung von Mohammed bin Salman ... Kushner baute ein
Team von etwa 30 Personen auf, darunter erfahrene Private-Equity-Experten und eine Reihe von Mitarbeitern aus
Trumps Weißem Haus, darunter dessen langjährigen Berater Avi Berkowitz als Partner. Andere hatten im
Nationalen Wirtschaftsrat, im Rat der Wirtschaftsberater und im
politischen Team des Weißen Hauses gearbeitet. Miguel Correa, ein pensionierter Zwei-Sterne-General, der dem
Nationalen Sicherheitsrat angehörte, kam als Mitglied des Geowirtschaftsteams hinzu. Sie bezogen die gesamte neunte Etage eines 12-stöckigen Gebäudes, zu einer Zeit, als Büroräume überall spottbillig waren, und während der Bauarbeiten mieteten sie einen Platz im 12. Sobald man die Tür zum Büro aufschwingt,
schlägt einem der Ozean ins Gesicht, vom Boden bis zur Decke, so dass das Meer aus Stehpulten und Betonböden und die sonstige Nüchternheit des Raums verschwinden. An den Wänden hängen gerahmte, von Donald Trump signierte Titelseiten mit Kushner, ein
WM-Trikot mit dem Namen Kushner und der Nummer 26 - eine Anspielung darauf, dass Kushner die
Fußballweltmeisterschaft ausgehandelt hat, die 2026 nach Nordamerika kommt. Die Verbindung zu Trump mag für einige potenzielle Geschäftsleute ein rotes Tuch sein, aber sie hat viele andere nicht davon abgehalten. Etwa
400 Unternehmen haben Affinity im ersten Jahr Pitch Decks mit Finanzierungsanfragen zugesandt, obwohl Affinity bisher nur in vier investiert hat."