Magazinrundschau
50.000 Jobs in der Ölindustrie
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
02.06.2020. Die New York Times wirft Schlaglichter auf den surrealen Niedergang der amerikanischen Wirtschaft. In 168 ora erzählt der Lyriker Dénes Krusovszky, dass er über den Vertrag von Trianon schreiben muss, will er staatliche Unterstützung. In der London Review staunt John Lanchester über die Arbeitsmoral Georges Simenons. In Atlantic sieht Anne Applebaum die amerikanische Demokratie von Wellen der Angst weggespült werden. En attendant Nadeau stellt die Kongregation Israël de Dios vor, die israelbegeisterte Indios in Peru gegründet haben.
New York Times (USA), 02.06.2020
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Aus Milwaukee ergänzt Matthew Desmond, dass in keinem Staat die Mittelklasse so geschrumpft ist wie in Wisconson zwischen 2000 und 2013: Vierzig Prozent der von Weißen und 51 Prozent der von Schwarzen geführten Geschäfte mussten allein nach der Finanzkrise 2008 geschlossen werden: "Die amerikanische Wirtschaft ist nicht mehr wie eine Christbaumkugel geformt, in der Mitte dick und rund, oben und unten abgeflacht, sondern wie ein Stundenglass ... Ökonomen beobachten das Schwinden der amerikanischen Mittelklasse seit mehreren Dekaden und verbinden sie mit stagnierenden Löhnen und der schwindenden Macht der Gewerkschaften. Zur gleichen Zeit sind aber die Kosten für Minivans, Häuser, Gesundheit und Studiengebühren gestiegen. Viele Familien stürzten sich in Folge der neuen Realität in Schulden, niemand sparte mehr, denn in Amerika wird man Mittelklasse, indem man konsumiert."
168 ora (Ungarn), 02.06.2020
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London Review of Books (UK), 04.06.2020
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Weitere Artikel: Susan Pedersen huldigt der britischen Autorin Shelagh Delaney, die so erfolgreich den marriage plot umschrieb in ein: "Boy meets girl. Boy gets stupid. Boy and girl live stupidly ever after." Eliot Weinberger fügt Beobachtungen aus Donald Trumps kopflosem Amerika zu einem unverändert deprimierenden Bild: Während seiner gesamten Präsidentschaft, lagen Trumps Zustimmungsraten um die vierzig Prozent (er ist der einzige Präsident, bei dem sie nie über fünfzig Prozent stiegen). Heute, zehntausenden Toten und Millionen Arbeitslosen zum Trotz, bekommt er noch immer eine Zustimmung von vierzig Prozent. Man dachte, dass die Menschen ihre Meinung änderten, nachdem er Bleiche als Mittel gegen das Virus empfohlen hatte, taten sie aber nicht."
The Atlantic (USA), 01.07.2020
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En attendant Nadeau (Frankreich), 25.05.2020
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Gentlemen's Quarterly (USA), 26.05.2020
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New Yorker (USA), 15.06.2020
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Weitere Artikel: Elizabeth Kolbert erzählt, wie Island Covid 19 besiegt. Hua Hsu porträtiert die 79-jährige Autorin Maxine Hong Kingston. Peter Schjeldahl denkt über Hopper nach, während er den Katalog zur Ausstellung in der Fondation Beyeler durchblättert. Ein enttäuschter Anthony Lane sah Josephine Deckers Film "Shirley" nach einem Roman über die Autorin Shirley Jackson. Außerdem gibt es in dieser Ausgabe drei Erzählungen - eine unveröffentlichte von Hemingway, eine von Haruki Murakami und eine von Emma Cline - und Geschichten über Close Encounters u.a. von Miranda July und Ottessa Moshfegh.
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