In der ersten April-Ausgabe der
London Review of Books hatte
Slavoj Zizek philantropische Kapitalisten wie Bill Gates, George Soros oder Ted Turner als "liberale Kommunisten"
verdammt. Fernando A. Iglesias
feuert zurück: Nicht die Kapitalisten sind das Problem, sondern die Linke. "Der Linken des neuen Jahrtausends fehlt kein Programm - ihr fehlen Phantasie, Wille, Mut und Anstand. Wäre sie imstande, sich die grundlegenden Werte des
kapitalistischen Liberalismus zu eigen zu machen und sich für die Klassengesellschaft einzusetzen, aber gegen deren Verwandlung in eine
Erbengemeinschaft, für eine Welt, in der persönlicher Verdienst und Leistung zählen anstelle des Zufalls in Form ererbter Vermögen, für einen
humanistischen Individualismus statt nationaler Stammesgemeinschaften und Familienclans, so überwände sie endlich den
progressiven Feudalismus, in dem sie es sich so bequem eingerichtet hat. Wie muss es um eine bestimmte 'Linke' bestellt sein, dass man sich genötigt fühlt, ausgerechnet Bill Gates zu Hilfe zu kommen!"
Als Antwort hierauf reklamiert Zizek für sich in einem
Interview eine "
Bartleby-Politik": "Vielleicht besteht die nächstliegende wahrhaftige Handlung darin, der Versuchung zu handeln, zu widerstehen."