"Wo bleibt die Debatte?"
fragt Ian Buruma in einer Streitschrift wider die "politische Orthodoxie" der
Neocons in den Niederlanden und den USA. "Selten hat eine Gruppe Intellektueller in der amerikanischen Geschichte soviel Einfluss auf die Geschicke des Landes gehabt wie heute die Neokonservativen und ihre Organisationen. Sie haben Zugang zum Weißen Haus und Präsident Bush, zum Pentagon und zum Büro von Vizepräsident Cheney. Und doch verkaufen sie sich wie eine
Randgruppe, die sich unter dem Joch politischer Korrektheit des sogenannten 'Liberal Establishment' windet. Dieser eigentümliche Maquis, eng geschart um markante Persönlichkeiten, verhält sich, als werde er permanent durch Feinde belagert. Es ist auch kaum ein Zufall, dass viele der Neocons - in Amerika aber auch hier in Holland - einst selbst
Teil der extremen Linken waren: Trotzkisten, Maoisten et cetera. Denn auch dort herrscht der Geist einer unterdrückten Minderheit, die sich rüsten muss, um im Ernstfall den ersten Schlag auszuteilen. Der
absolute Ton dieser Frischbekehrten, die plötzlich das Licht gesehen haben, erinnert ein bisschen an den eines ehemaligen Kettenrauchers, der nun keinen Rauch mehr erträgt."
Merijn de Waal
war dabei, als ein gutgelaunter
Al Gore seinen Film zur Klimakrise, "An Inconvenient Truth", in Amsterdam vorstellte. Schon lang nicht mehr der "steife, ungelenke, farblose Präsidentschaftskandidat", berichtete Gore von einem
unerwarteten Fan aus dem republikanischen Lager: "'Letztens rief mich Arnold Schwarzenegger an. Er sagte zu mir (Gore imitiert einen deutschen Akzent): 'Ich verkaufe jetzt meinen
Hummer.' Und er hat es getan!"
Weiteres: Anila Ramdas
macht sich in seiner Kolumne Gedanken über
Gandhis Lendenschurz und die politische Bedeutung von Kleidung, und Marie Jose Klaver
zitiert in ihrem Weblog
Raymond Spanjar, 29-jähriger Gründer der Social Network-Plattform
Hyves (in Holland beliebter als
Youtube oder
Myspace), der gegenüber dem Wirtschaftsmagazin
Sprout eine potentielle Übername durch Google kommentierte: "1,65 Milliarden Dollar? Dafür tun wir?s nicht."