In den sozialen Netzwerken teilen gerade tausende Menschen einen
Brief Osama bin Ladens von 2002 an Amerika, in dem er die Anschläge des 11. September zu rechtfertigen suchte, berichtet Kira Kramer in der
FAZ (
mehr im
Guardian) Der Brief strotzt vor antisemitischen Parolen, mit denen bin Laden die Amerikaner vor einer drohnenden Versklavung durch kapitalistische Juden warnt: "Die vornehmlich jungen Menschen, die diese Zeilen nun feiern, tun das nicht
trotz der antisemitischen Einlassungen über ein vermeintliches Finanzjudentum, das im Geheimen die Staatsgeschicke steure, wie Bin Laden behauptet, sondern
genau wegen dieser. Der Knackpunkt des Briefes in ihren Augen: 9/11 sei eine Reaktion darauf gewesen, dass die USA sich mit den 'israelischen Besatzern' verbündet habe. ... Der Krieg im Nahen Osten förderte in den letzten Wochen allerlei widerwärtigen Judenhass zutage, der ganz offensichtlich nicht erst seit Anfang Oktober in den Köpfen gärt und nur darauf gewartet hat,
einen Anlass zu finden, an die Oberfläche zu brechen."
Der Journalist
Hubert Seipel war ein "Instrument des Kremls", und die deutschen öffentlich-rechtlichen Sender, die ihn gern in ihre Talkshows eingeladen haben, hatten damit offenbar jahrzehntelang kein Problem, weil sie selbst kremlfreundlich waren, kritisiert in der
FAZ Markus Wehner, Co-Autor des Buchs
"Die Moskau-Connection": "Ein Beispiel für die Verflechtung: Ende 2006 durfte der russische Botschafter
Wladimir Kotenjow, ein Scharfmacher Putin'scher Schule, am Sonntagabend seine Sicht über die angeblich in Deutschland grassierende
Russophobie in der Talkshow 'Sabine Christiansen' verbreiten. Der russische Oppositionelle
Garri Kasparow wurde aus der Sendung wieder ausgeladen, weil Kotenjow sonst nicht gekommen wäre. Dafür war 'Russland-Expertin'
Gabriele Krone-
Schmalz in der Sendung dabei, die mit ihren Büchern Putin und die Kreml-Politik jahrelang verharmlost hat. Talkshow-Moderatorin
Christiansen war regelmäßig Gast bei den rauschenden Feiern Kotenjows, die der sogenannte Party-Botschafter in der russischen Botschaft Unter den Linden veranstaltete und bei der die Berliner Politprominenz zahlreich erschien."